16. 65 Jahre und ein bisschen Weise, ein Titel und noch ein Jubiläum
     aus dem Jahr 2013
      Natürlich habe ich keinen Bescheid vom Grundsicherungsamt bekommen, aber die neue Summe ist überwiesen wurden. Trotzdem frage ich mich, warum die Menschen gerade in der Weihnachtszeit, dermaßen im Ungewissen gelassen. Oder zählen die Grundsicherungsempfänger nicht zu den Menschen, die Frage sei ja mal erlaubt. Ist es Überlastung, wenn ja, dann ist es vielleicht auch nicht schlecht, da haben sie nicht so viel Zeit alles genau zu überprüfen. Denn im nächsten Jahr gehe ich in Altersrente, von der ich allerdings auch nicht leben kann, also werde ich wohl weiterhin die Grundsicherung beantragen müssen.
Da ich die Überweisungen für die Fachärzte schon am Ende des vergangenen Jahres bekommen haben, bin ich schon am dritten Tag des neuen Jahres in die Charité gefahren. So war es mit dem Doktor der Physikalischen Medizin vereinbart worden, er lief mir auch über den Weg als ich an der Anmeldung stand. Er hat mich sofort erkannt und wusste, um was es geht, ich wollte einen Termin haben, wegen irgendwelchen Planungen, bekam ich keinen, die Vergabe erfolgt erst im Februar.
Wichtiger war allerdings mein zweites Anliegen, die Verordnung für die Krankengymnastik. »Herr Doktor, sie wollten mir 12 Anwendungen verschreiben!«, sagte ich zu ihm, »mal sehen, was die Aktenlage hergibt!« Ich bekam 12 Mal Krankengymnastik am Gerät und 12 Mal Wärmebehandlung (Fango). 
Ich bedankte mich und bin anschließend gleich zur Krankenkasse gefahren, um den Antrag für die Befreiung von der Zuzahlung zu holen. Ich dachte eigentlich, ich brauche dieses Jahr keine Bestätigung vom Arzt, die ist eigentlich nur aller zwei Jahre notwendig. Hatte ich nicht erst im letzten Jahr die Bestätigung vom Arzt eingeholt, ich weiß es nicht genau. Sonst hat die Bestätigung über die chronischen Erkrankungen immer meine Diabetologin ausgefüllt. Nun muss ich mir einen anderen Arzt suchen, aber das wird kein Problem werden.
Ich wollte in der nächsten Woche sofort mit der Physiotherapie anfangen, deshalb habe ich mir im Ambulanten Reha Zentrum in Adlershof die Termine geholt. 
Es geht in der nächsten Woche los, da ich fast 50 Euro zuzahlen muss, kann ich eigentlich die Befreiung bei der Krankenkasse schon einreichen.
Leider ist auch zum Jahresanfang die Regenbogenhautentzündung noch nicht vollständig abgeheilt, vielleicht muss ich doch noch einmal zum Augenarzt gehen.
Ich bekomme vor der Krankengymnastik die Wärmebehandlung (Fango). Insgesamt kommen da jedes Mal, mit Duschen; An- und Abfahrt, 4 Stunden zusammen. Die Wärmebehandlung bekommt mir gut, es dauert danach einige Zeit, bis ich in die Krankengymnastik hineinfinde. Der Crosstrainer am Anfang wird dann zum Schock. Mitte Februar bin ich mit der Staffel fertig, mal sehen, wie es danach weiter geht.
Nach dem ersten Termin rief meine Krankenkasse an, der Mitarbeiter sprach etwas von:»Außerhalb des Regelfalls!« Ich dachte schon sie streichen mir die therapeutische Maßnahme, die Verordnung wurde umgehend vom Ambulanten Reha - Zentrum dorthin geschickt. Es ging um etwas anderes, ich sollte per e – Mail einen Antrag auf eine längerfristige therapeutische Maßnahme stellen. Warum ich den Antrag stellen muss, war mir nicht klar, aber wenn es so sein soll, habe ich es eben gemacht. Nun wird es wohl angeblich geprüft, mir war aber so, als ob der Mitarbeiter ein AZUBI ist. Na, ja ich lasse mich überraschen.
Ich habe in den ersten drei Wochen des neuen Jahres kaum die City besucht, kein Wetter, keine Lust zum Shoppen. 
Ich musste einiges nacharbeiten, habe ich doch meine Website etwas vernachlässigt. Manchmal liegt es auch an Facebook, man kann schon viel Zeit damit verbringen. 
Noch im letzten Jahr hat mich meine ehemalige Gartennachbarin aus Zeuthen angerufen. Sie hat ein neues Notebook und brauchte Hilfe zur Bewältigung verschiedener Probleme. Ich hatte ihr versprochen in den ersten Wochen des neuen Jahres vorbeizukommen. Ohne Auto komme ich zu ihrem jetzigen Wohnort nicht hin, also musste ich am S – Bahnhof Zeuthen abgeholt werden. 
Freitag 14.30 Uhr traf ich am Bahnhof ein, etwas zu zeitig, Freitag ist Markttag in Zeuthen, viele Leute verirrten sich aber nicht hier her. 
Viele neue Geschäfte auf der Einkaufsstraße, aber früher gefiel es mir besser hier, aber das ist lange her und nach Zeuthen zieht mich eigentlich nichts mehr.
Ich hatte bis kurz vor 22.00 Uhr zu tun, sie hatte viele Fragen, ich glaube ich konnte ihr helfen. Zum Abschluss habe ich ihr noch SKYPE installiert, nun kann sie mit ihrer Schwester "skypen". Ihr Mann interessiert sich überhaupt nicht für den Computer, er war für das Bier zuständig.
Es gibt allerdings einige Arbeiten, die ich noch machen muss, da fehlte dieses Mal die Zeit.
Die Reiseplanung für dieses Jahr ist so gut wie abgeschlossen, es gibt zwei feste Termine. Im Juni fliege ich wieder nach Schottland und im August nach Brüssel, die Hotels sind gebucht und der Flug nach Schottland auch. Mit Wehmut habe ich an die Preise gedacht, die noch vor Jahren bei easyJet bezahlt habe, jetzt sind sie um 100 % gestiegen. Was soll es, so oft werde ich nicht mehr fliegen, ob ich jemals vom neuen Flughafen abheben werde, bezweifle ich schon.
Meine Neurologin war zufrieden mit mir, nur mein niedriger Blutdruck 85/65  mmHg machte ihr etwas Sorgen. Die Neurologen halten nichts von einem solchen  Blutdruck, obwohl mein Hausarzt damit noch zufrieden wäre. Sie sagte zu mir; »Herr Ullmann, was soll denn da ›Oben‹ noch ankommen!«, mit ›Oben‹ meinte sie  das Gehirn. Ich fühlte mich nicht taumelig, aber vielleicht habe ich  gegenwärtig keine größeren Sorgen. Die Werte hängen auch immer vom Arzt ab, zu  ihr habe ich Vertrauen und ich bin ganz ruhig.
Sie füllte mir auch den Antrag auf Befreiung zur Zuzahlung aus, da meine  Diabetologin nicht mehr praktiziert. Anschließend bin ich sofort zur  Krankenkasse gefahren, um den Antrag abzugeben. Die erforderlichen Ausgaben habe ich schon erreicht, als Grundsicherungsempfänger braucht man nicht sehr  viel ca. 50 Euro.
Ich steckte noch mitten in der Krankengymnastik, als ich die Ablehnung der  Krankenkasse bekam. Sie übernehmen die Kosten für eine längerfristige  physiotherapeutische Behandlung nicht. 
Ich wollte es nicht begreifen, jeder weiß, dass die Krankengymnastik beim  Morbus Bechterew an erster Stelle steht. Ich habe sofort einen Widerspruch  gemacht, den ich persönlich bei der Krankenkasse abgeliefert habe. 
Ich musste sowieso nachfragen, warum ich meine Zuzahlungsbefreiung noch nicht  bekommen habe. Als Antwort bekam ich zu hören: »Wir kommen mit der Bearbeitung  nicht!«
Nun bin ich gespannt, was sich tut.
Antrag auf langfristige Kostenübernahme für Heilmittel außerhalb des Regelfalls
Sehr geehrte  Damen und Herren,
über die  Ablehnung des Antrages lege ich Widerspruch ein.
Begründung:
Den  Widerspruch reiche ich ein, weil die Ablehnung für mich nicht nachvollziehbar  ist. Eine ausreichende Begründung kann ich in dem Schreiben vom 31.01.2013 auch  nicht finden.
  Ich weiß nicht,  welche Unterlagen den Ausschlag für die Ablehnung gegeben haben. Deshalb möchte  ich Ihnen noch einig zusätzliche Informationen zur Verordnung vom 03.01.2013  geben.
Ich bin im  Jahr 2000 an Darmkrebs operiert wurden. Zeitnah wurde damals Morbus Bechterew  diagnostiziert. 
Seit 2003  habe eine Infusion mit Infliximab (Remicade) bekommen und auch  physiotherapeutische Behandlungen genutzt. 
  Im Jahr 2010  wurde bei mir Schwarzer Hautkrebs festgestellt, die weitere Behandlung mit  Remicade wurde daraufhin sofort eingestellt. Als eine Nebenwirkung von  Infliximab ist dokumentiert, dass sie Auslöser von Krebs sein könnte. Meine  Entzündungswerte haben sich dramatisch in die Höhe entwickelt, meine  Lebensqualität konnte ich nur mit Schmerzmitteln aufrechterhalten.
  Nach Reha in  Bad Kissingen Anfang 2011 und einem Aufenthalt in der Rheumatologischen  Tagesklinik in der Charité hat man mir die Alternativen aufgezeigt. Normalerweise  wird nach Feststellung von Krebs 5 Jahre keine Infusion verordnet. Da ich  sowieso schon vorbelastet bin, erfolgte auch eine Abstimmung mit den Ärzten im  Hauttumorzentrum der Charité. 
  Die  alternative Lösung war, eine wöchentliche Injektion mit Enbrel, da die Haltwertbarkeit  im System nicht so lange andauert, wie bei der Infusion mit Infliximab.
  Ich wurde  nochmals über die Risiken aufgeklärt, musste mein schriftliches Einverständnis  und bekomme jetzt die seit April 2011. Für mich war es die einzige Möglichkeit  meine Lebensqualität aufrecht zu halten, um wieder meine alltäglichen Aufgaben  zu bewältigen. 
  Es wurde  vereinbart, dass ich mich alle drei Monate im Hauttumorzentrum zum Screening  vorstellen muss.
  Im Rahmen  der neuen Therapie mit Enbrel wurde mir mehrfach gesagt, was die zweite Säule  in der Behandlung von Morbus Bechterew ist. Seit Mitte 2011 gehe ich regelmäßig  zur Krankengymnastik in das ambulante Reha Zentrum Adlershof, ich fühle mich  seit dem, wieder mehr und mehr meinen häuslichen Aufgaben gewachsen.
  Gerade diese  physiotherapeutische Behandlung ist für mich zu einer wichtigsten Aktivität in  der Morbus Bechterew -Therapie geworden.
  Entsprechend  meiner Beschwerden bekomme ich eine individuell gestaltete Behandlung, dazu  gehören Elemente der Brustkorbmobilisation, Atemverbreiterung, Schulung der  Wirbelsäulenbeweglichkeit, Mobilisation eingeschränkter Gelenke, Training der  Bauch- und Rückenmuskulatur. 
  Ich habe  schon nach diesem 1 ½ Jahr den Eindruck gewonnen, dass sich diese regelmäßige  Übungen positiv auf meine Beweglichkeit bzw. den Bewegungsradius bestimmter  Gelenke erhöht haben. 
  So fällt es  mir leichter, mich ohne größere Schmerzen zu bewegen. Wichtig ist für mich,  dass ich diese Therapie konsequent weiterführe.
  Ich bin  alleinstehend, brauche also dringend meine Beweglichkeit, PKW kann ich aufgrund  meiner Bewegungseinschränkung nicht mehr fahren. Ich bin schwerbehindert, habe  das Merkzeichen „G“. 
  Mit  freundlichen Grüßen
  Henry  Ullmann
Selbst beim Friseur bekomme ich schon Probleme, die  Haare wollen sie mir nur noch im Stehen waschen, weil ich den Kopf nicht in das  rückwärtige Becken ›hängen‹ kann. Aber was interessiert es meine Krankenkasse.
  Ein Event was ich schon seit einigen Jahren besuche ist die World Money Fair im  Hotel Estrel, bis vor einigen Jahren war sie noch in Basel. Na ja Basel kenne  ich ja nun auch schon!!!!
  Wie immer bei der Messe treffe ich mich mit meinem Münzhändler aus Essen, er  hat mir die letzten Europastar Münzen mitgebracht. Ansonsten gibt es viel zu sehen,  ich kann nur stauen, was für Bündel Geldscheine den Besitzer wechseln. Natürlich  habe ich mir wieder einen Münzenpassport zugelegt, hier kann man sich bei den  teilnehmenden internationalen Münzanstalten einen Stempel und eine Münze holen.  Wie ich finde eine schöne Erinnerung. Mittlerweile ist meine Münzsammlung auf 130  angewachsen, hier ist mein eingespartes Geld als Nichtraucher und später als  Nichtautofahrer eingeflossen. Ich habe 2004 mit dem Sammeln begonnen, dem  Zeitpunkt meiner Entscheidung mit dem Rauchen aufzuhören. Am Anfang war ich mir  nicht sicher, was ich für Münzen sammeln werde, dann habe ich mich für die  überschaubare Sammlung der Europastern Münzen mit dem gemeinsamen Europastern.
  Manchmal bin ich an beiden Tagen hingegangen, aber der Eintritt ist so schon  teuer genug.
  Als ich am Sonnabend aufwachte, hörte ich im Radio, dass im Botanischen Garten  in Potsdam – Sanssouci eine Orchideen – Ausstellung stattfindet. Ich beschloss  spontan dorthinzufahren, es gab kein Ersatzverkehr bei der S – Bahn, also stand  dem nichts im Wege.
  Eine Station mit der S – Bahn und dann mit dem Regionalzug von Schönefeld zum  Potsdamer Hauptbahnhof, das Wetter war allerdings grauenvoll. 
  Vom Potsdamer Hauptbahnhof musste ich noch mit dem Bus einige Stationen fahren. 
  Zu meiner Schande muss ich gestehen, ich war das letzte Mal in Sanssouci?? Es  muss noch zur Schulzeit gewesen sein. Mein Entschluss stand sofort fest, an einem  schönen Frühlingswochentag werde ich dem Park einen Besuch abstatten.
  Als Schwerbehinderter musste ich nur einen Euro Eintritt bezahlen, obwohl der  Kassierer damit etwas überfordert war. Den Botanischen Garten kannte ich ebenfalls  nicht, weiß aber nun wie ich zum Park fahren muss.
  Die Ausstellung war auf engsten Raum beschränkt, mehr im Gang, zum Glück war  ich rechtzeitig dort, später konnte man kaum noch treten. Die Orchideen waren  wundervoll anzusehen, aber zu teuer, obwohl meine Orchideen in der Wohnung ganz  gut gedeihen. Man konnte Fragen stellen und sogar seine Pflanzen mitbringen zum  Umtopfen. Ich habe einige schöne Fotos gemacht und sie sofort auf Facebook präsentiert. 
  Im Botanischen Garten gibt es noch einige andere Gewächshäuser, Wasserpflanzen,  Sukkulenten und auch paar Fische und Schildkröten konnte ich fotografieren. 
  Den Besuch habe ich nicht bereut.
  Noch  zwei Wochen Krankengymnastik sind zu absolvieren und dann fahre ich erst einmal  zum großen Fest, Mutter wird 85 Jahr alt, was für ein stolzes Alter. 
  Vor dem Termin im Hauttumorzentrum in der Charité war mir etwas unwohl, hoffentlich  stellt sich der neue Arzt nicht so an, wie die letzte Ärztin. Irgendwie passe ich  nicht in das Behandlungsschema, ich muss immer wieder erklären, warum ich hier  bin. Na mal sehen.
  Es begann schon wieder sehr eigenartig, meine Akte war nicht da, heute saßen  mehr Patienten im Wartebereich als sonst. Ich wunderte mich warum die Patienten,  die vom Arzt kamen, den nächsten Patienten mit Namen aufriefen, so etwas habe  ich noch nie erlebt. Scheint ja ein komischer Arzt zu sein, dachte ich mir. 
  Als ich aufgerufen wurde und in das Zimmer eintrat, war ich angenehm  überrascht, der Doktor stellte sich als Oberarzt vor, sein Name kam mir bekannt  vor. Ich vermutete, dass es der Mann einer Ärztin, die mich auch schon hier behandelt  hat. Eine der wenigen freundlichen Ärztinnen, die mit meiner Anwesenheit  überhaupt kein Problem hatte. Sie war es, die mir angeboten hat, weiterhin hier  zur Behandlung zu kommen. Plötzlich hatte ich aber eine andere Ärztin bekommen,  wie es in der Charité so üblich ist.
  Ich fragte den Doktor, ob das seine Frau ist, er bejahte und ich erzählte ihm  auch, dass ich sehr mit ihr zufrieden war. Er erzählte mir, dass er heute eine  Vertretung macht, weil alle krank sind. Seine Frau wird die Charité verlassen  und eine Privatklinik eröffnen. Wieder eine gute Ärztin weg!!
  Ich musste dem Doktor erzählen, warum ich hier bin, trotz, dass er immer wieder  telefonieren musste, hörte er aufmerksam zu und untersuchte mich gewissenhaft. Feststellungen  traf er keine, nur einige Hautrötungen und dass ich etwas fettige Haut habe. Dafür  hätte ich keine Falten!!
  Eigentlich war er genauso angenehm, wie seine Frau, die ich später noch in der  Anmeldung traf, so konnte ich mich bei persönlich bedanken und ihr alles Gute wünschen.
  Der Termin verlief besser als ich dachte.
  Anschließend bin ich in die Rheumatologie der Charité gegangen, um mir einen  Laborschein zu holen, auch hier fehlte die Akte. Den Schein bekam ich ohne  Probleme, aber im Wartebereich des Labors saßen ca. 15 Menschen, also musste  ich mit einer Stunde Wartezeit rechnen. 
  Ein Hilferuf  meiner ehemaligen Gartennachbarin ereilte mich, noch bevor ich zur Mutter fahren  wollte. Ihr Virenschutzprogramm lief aus und ich sollte ihr ein kostenloses  installieren. Also bin ich noch einmal mit der S – Bahn nach Zeuthen gefahren,  wo sie mich abgeholt hat. 
  Als Erstes habe ich ihr das WLAN-Netzwerk eingerichtet, dazu war beim letzten  Mal keine Zeit mehr. Ich habe selber gestaunt, dass ich das so problemlos  hinbekommen habe, nun braucht sie das lästige Netzwerkkabel nicht mehr. Danach  habe ich ihr das Schutzprogramm von Microsoft installiert, ich persönlich nutze  das auch.
  Es war noch Zeit um Kaffee, Bier und einen Schnaps zu trinken. Wieder ein gutes  Werk getan.
  Eine Tradition, die sich vermutlich auch weiter halten wird, ist der Besuch am  Grab meiner Zwillingstanten in Königs Wusterhausen bei Berlin. Gemeinsam mit der  Familie meines Ex – Schwagers legen wir ein Gesteck nieder, der Anlass ist der  Geburtstag meiner zuletzt verstorbenen Tante. Ich lade die Familie anschließend  zum Essen ein. Ich mache es gern, weil ich hin und wieder jemand in Berlin  brauche.
  Eine  Woche nach dem Labor bin ich zur Rheumatologie der Charité gefahren, um mir das  Medikament Enbrel zu holen. Die Akte war immer noch nicht auffindbar und  Probleme gab es auch wieder. Ich weiß nicht, was das für eine Anmeldung in der  Rheumatologie, die Damen haben immer etwas auszusetzen. Heute wollten sie mir  das Medikament nicht geben, ich sollte doch immer eine Woche vor dem Termin ins  Labor gehen. Sie musste erst den Doktor fragen, dann bekam ich natürlich das  Medikament. Mit einfachen Dingen klappt es ja, aber nur da, was sich beim  nächsten Termin auch wieder zeigen wird.
  Da die Befreiung noch nicht da war, musste ich die Zuzahlung von 10 Euro in der  leisten, irgendwann bekomme ich das Geld zurück, denke ich.
  Nun war alles abgearbeitet und ich konnte zur Mutter fahren, in Berlin lag kein  Schnee, aber in Bautzen erwartete mich Schneefall, sodass ich mit dem Taxi nach  Auritz fahren musste.
  Bald hätte ich meiner Handschuhe im Taxe vergessen, zum Glück ist der Taxifahrer  nicht sofort zurückgefahren. 
  Mutter war erstaunt, dass ich plötzlich vor der Tür stand, ich überraschte sie  mit einem Blumenstrauß, den ich schon auf dem Bahnhof in Görlitz gekauft habe. In  Bautzen gibt außer der Fahrkartenverkaufstelle, keine weiter Einrichtung.
  Der Freitag verlief sehr ruhig, Mutter, hatte ich den  Eindruck ging es ganz gut, sie hat sich wieder gefangen und zum Schneeschieben  und Schrippenholen hatte sie ja jetzt mich.
  Größer Arbeiten waren bei dem Wetter nicht geplant, aber das Frühjahr kommt  bestimmt und da möchte ihr Haus mit Fassadenfarbe streichen. Ich glaube sie mag  das auch, denn sie hat nicht gemeckert. 
  Samstag gab es eine Schneepause und meine Schwester kam mit dem Auto nach  Auritz gefahren. Wir konnten einkaufen fahren, einige Besorgungen waren zur  Vorbereitung des Geburtstags noch notwendig. Ich lieh mir beim PRAKTIKER den  sogenannten Farbfächer aus, um eine passende Farbe auszuwählen. Ich habe schon  gemerkt, es wird nichts, wenn mehrere Leute entscheiden. Ich habe die Farbe nur  mit Mutter zusammen ausgewählt, wir haben etwas Ansprechendes gefunden,  gemischt wird sie, aber erst wenn sie gebraucht wird.
  Am Sonntag begann es wieder zu schneien und ich hatte mit Schneeschieben zu tun,  schließlich trafen meine Schwestern nach dem Mittagessen ein. Natürlich wurde  am Nachmittag ein Doppelkopf gespielt, ach was sage ich zwei wurden gespielt. Bei  dem Wetter hatte ich sogar Zeit, ich tue manchmal so, als ob ich keine Lust  habe. 
  Es schneite weiter, bis zum kommenden Montag werden es 33 cm sein. Selbst Mutter konnte sich an sie viel Schnee um ihren Geburtstag herum nicht erinnern. 
  Ich nutzte die Zeit um die Steuererklärung für Mutter zu machen, ich will sie  dieses Jahr zum ersten Mal über das Internet zum Finanzamt schicken. 
  Als Mutter ihren Friseurtermin geplant hatte, dachte sie wohl nicht an den  Schneefall. Man muss wissen, dass Auritz etwas abseits von Bautzen liegt, bis  zu den ersten Läden sind es ca. 15 – 20 Minuten Fußweg über einen ziemlich  ungeschützten Fußweg. Manchmal fehlt das Auto eben doch. 
  Ich war mir nicht sicher, wie sie den Weg meistern wird, na ja hart im Nehmen  ist sie schon. Ich habe ihr versprochen, sie abzuholen, mir tut etwas Bewegung  auch gut. Einige kleinere Besorgungen konnten wir gleich miterledigen, aber es  war schon ein beschwerlicher Weg. Der eisige Wind machte das Laufen nicht  gerade angenehmer. 
  Mittwoch war ihr 85. Geburtstag, ich war gerade dabei einen Weg frei zu  schieben, als die ersten Gäste eintrafen. Meine Schwestern kamen auch bald, im  wahrsten Sinne des Wortes angeschneit, mit Schlitten an. Wo gab es das schon in  den letzten Jahren und sie brachten einen Krug Wurstbrühe mit. Ich liebe diese  Brühe. 
  Ingesamt war es ein überschaubarer Geburtstag, da am Nachmittag keine Gäste  mehr kamen, wurde wieder Doppelkopf gespielt, als mein Neffe später eintraf,  konnte ich mich abseilen. Ich musste die neusten Bilder auf Facebook hochladen,  Schnee sieht man schließlich nicht überall.
  Am Donnerstag haben Mutter und ich meinen Neffen gemietet, einige Einkäufe  waren noch zu machen und wir wollten nach Tschechien fahren. 
  Mein Neffe war einverstanden, als Belohnung, habe ich meine Mutter und ihn zum  Essen eingeladen. 
  Zuerst sind wir in Travel Free Shop in Rožany gefahren, der sich gleich hinter  der Grenze befindet. Ich habe eine Literflasche Rum, ein Päckchen Kaffee und  Salzgebäck gekauft. Mit 13 Euro war ich dabei. 
  Unsere Stammgasstätte hatte vermutlich geschlossen, sie liegt auf einer kleinen  Anhöhe, auf der schneebedeckten Straße waren keine Fahrspuren zu sehen. Ich  wollte meinem Neffen auch keinen Stress machen.
  Es gibt hier mehrere Gaststätten. Im Restaurance Rožanka haben wir uns  niedergelassen, es herrschte wenig Betrieb. 
  Jeder konnte essen und trinken, was er wollte, ich habe 20 Euro mit Trinkgeld  bezahlt. 
  Anschließend sind wir zurück nach Bautzen gefahren und haben die letzten  Einkäufe getätigt. Ich hatte mit Mutter abgesprochen, dass es am Samstag Schrippen  und Würstchen gibt. Meine Schwestern wollten für den Abend Platten bestellen, es  kann ja nicht teuer genug sein. Mutter hat schon alle Gäste zum Mittagessen  eingeladen. 
  Wir haben uns durchgesetzt, schließlich habe ich noch etwas zu sagen.
  Freitag wurde noch einmal entspannt und am Sonnabend fand die Familienfeier statt. 
  Heute hat es richtig kräftig geschneit, eventuell können wir endlich einen  Schneemann bauen. Mutter und ich wurden mit dem Auto geholt, anschließend  trafen wir uns mit dem Rest in der Gaststätte Lusatia. Hier wo gewöhnlich  lustige, andächtige und auch traurige Feiern der Familie stattfinden.
  Es waren 10 ½ Familienangehörige gekommen, jeder konnte bestellen, was er  wollte, ich habe Omelette gegessen. Der größte Teil der Runde traf sich  anschließend bei Mutter in Auritz, es wurde erzählt, gegessen und getrunken. Tatsächlich  haben wir einen Schneemann gebaut, aber es fehlte wohl die Übung. 
  Damit war Mutters 85zigster Geburtstag gelaufen, sie hat die ganze Sache ganz gut  überstanden. 
  Sonntag fing es langsam an zu tauen, aber in der Nacht fiel noch einiges an  Neuschnee. 
  Ich war über eine Woche bei Muttern und freute mich auf meine Wohnung.
  Mutter hatte am Montag einen Termin zum Blutabnehmen, ein Bekannter hat uns in  die Stadt gefahren, ich bin schon einen Zug eher gefahren. Ein Treffen mit  meiner Schulfreundin in Dresden konnte nicht stattfinden, weil die Verkehrsbetriebe  gestreikten. Es war mir ganz recht so, also habe ich meine ›Bahnhofsliebe‹ wie  mein Kumpel sagt, nicht gesehen. 
  Ich war kurz nach dem Mittag in meiner Wohnung, alles in Ordnung, auch meinen  Vögeln ging es gut.
  Ich hatte die Zuzahlungsbefreiung im Briefkasten, aber von meinem Widerspruch  habe ich noch nicht gehört.
  Bei einem Entspannungsbad und einem Glas Wein ließ ich den Besuch in Auritz  noch einmal an mir vorüberziehen. Besonders habe ich mich über die  gesundheitliche Stabilität meiner Mutter gefreut, alles andere ist Nebensache.
  Zwei Arzttermine  standen noch in dieser Woche an, der Termin bei meiner HNO – Ärztin brachte  keine Probleme mit sich. Ich muss jedes Mal einen Hörtest machen, den ich meist  gut hinbekomme. Die Sichtung der Nasenschleimhaut und des Trommelfells verlief  zu ihrer Zufriedenheit. Ein Glücksgriff, anders kann ich die Ärztin und ihr  Praxisteam nicht bezeichnen. 
  Der andere Arzt, der Rheumatologe in der Charité und das Team dort, kann ich  als Glücksgriff nicht bezeichnen. Na ja man kann nicht alles haben, manchmal  sehen ich mich nach den guten Ärzten in der Rheumatologie zurück. Aber ich muss  ja froh sein, dass ich hier überhaupt behandelt werde. 
  Beim Doktor verlief alles normal, ich machte ihm den Vorschlag, testweise das Enbrel  nur noch alle 10 Tage zu spritzen, er war damit einverstanden. 
  Ich erzählte auch, dass die Krankenkasse die längerfristige Bewilligung  abgelehnt hat, es schien ihn nicht besonders zu interessieren. Er kann mir aber  eine Verordnung über sechs Mal Krankengymnastik am Gerät ausstellen, was ich  natürlich angenommen habe.
  Er will mich jetzt schon in zwei Monaten wiedersehen und schlug mir vor im  Herbst wieder in die Tagesklinik zu gehen. Das werde ich vermutlich auch  machen. 
  Nichts ahnend ließ ich mir in der Anmeldung die Verordnung ausdrucken, verwies  aber noch einmal auf die Formulierung hin, ›Krankengymnastik am Gerät‹, denn  wenn das nicht draufsteht, bekomme ich diese im Rehazentrum nicht. Ich bekam  als Antwort: »Das ist im Katalog bei Ihrer Krankheit nicht mehr enthalten!« Ich  muss wohl ein sehr verdutztes Gesicht gemacht haben, denn mir wurde gesagt, sie  kann nur noch das Ausdrucken was im Katalog steht. Ich habe der Schwester  gesagt, weil sie meinte, seit Anfang des Jahres ist das so, in der  Physikalischen Medizin habe ich das aber bekommen. »Ja dann müssen Sie  dorthingehen!« eine ander Schwester stieg sofort in die Problematik ein. Was  soll ich mich mit den Frauen streiten, mein Arzt war nicht mehr im Hause, ich  werde ihn beim nächsten Termin daraufhin ansprechen. Ich komme mir manchmal so vor,  als ob ich die Krankengymnastik zum Spaß mache, die Krankenkasse scheint es ja  wohl auch so zu sehen. 
  Ich bekam eine Verordnung, mit irgendetwas darauf geschriebenen, natürlich habe  ich damit keine Termine im Rehazentrum bekommen. 
  Nicht so schlimm, in der nächsten Woche habe ich einen Termin bei meinem Hausarzt,  mal sehen, was sein Katalog hergibt. Ich denke die Charité kann mir gestohlen  bleiben. 
  Seit mehreren Wochen beschäftige ich mich mit dem Einbau einer neuen Festplatte in meinem Notebook. Es ist mir einfach zu langsam geworden, das Hochfahren dauert 2-3 Minuten und die Programme arbeiten sehr langsam. 
  Eigentlich müsste ich mir einen neuen PC kaufen, aber mit Windows 8 habe ich nichts im Sinn, also habe ich mich sachkundig gemacht, ob ich eine schnelle SSD – Festplatte einbauen kann. Im Laden war die Meinung klar geht das, aber im Internet gab es verschiedenen Meinungen. Eine SSD – Platte ist ja auch wesentlich teurer als eine normale Festplatte. In meinem Notebook sind zwei Festplatten verbaut, mit jeweils ca. 300 GB Speicherkapazität, ich habe schon einmal nachgesehen, wie die eingebaut sind.
  Nach mehreren Anläufen habe ich mich für einen SSD von Samsung entschieden 120 GB für 90 Euro, irgendwann musste ich Windows sowieso neu installieren. Es vermüllt sich und der PC wird immer langsamer. 
  Der Einbau verlief reibungslos, das Aufspielen von Windows ebenfalls, die Installation und Einrichtung der Programme dauert dann in der Regel 1 – 2 Tage.
  Was hat es gebracht, Windows startet wesentlich schneller, der Flaschenhals ist nun der Prozessor, aber daran wage ich mich nicht. Nebenbei habe ich ich die ausgebaute, als externe Festplatte mit einfachen Mitteln umgebaut. 
  Am Wochenende gab es neben der oben erwähnten Arbeit noch ein Brief von meinem Schulfreund, enthalten war die Einladung zum 5. Klassentreffen unserer Klasse in Pirna – Sonnenstein. Es findet im September, anlässlich des 50. Jahrestages der Schulentlassung bzw. Aufteilung unserer Klassen. Ja, auch wir können Jubiläen feiern. Ich denke es wird wieder ein voller Erfolg.
  Als  ich in die Praxis meines Hausarztes kam, merkte ich sofort, irgendetwas ist  anders. Ein zweiter Arzt praktizierte jetzt hier, ich erinnerte mich, dass er  mir einmal erzählt hat, dass sein Sohn mit einsteigen will. Aber er heiß nicht  so wie mein Doktor. Na ja es wird sich aufklären.
  Nach kurzer Wartezeit ging seine Tür auf und er bat mich persönlich zur  Vorstellung herein. 
  Meine erste Frage war: »Mein lieber Doktor, willst du mich verlassen?«, seine  Antwort: »Im Gegenteil!« Ich fragte den Doktor, ob er Probleme hat und ob ich ihn  helfen kann. »Helfen kannst du mir nicht, aber zuhören!«, was ich natürlich  tat. Was er mir berichtete, hängt alles mit der zweiten Praxis und anderen  privaten Problemen zusammen. Die ich kenne, aber darüber schreibe ich hier  nichts. Ja, wir beide haben in mancherlei Hinsicht, dieselben Schicksale und  wir haben über die Jahre, ein echtes Vertrauensverhältnis entwickelt.
  Meine Medikamente hohle ich mir bei anderen Ärzten, um sein Budget nicht zu  belasten. Wenn mich die Endokrinologin im Virchow nicht aufnimmt, muss er meinen  Diabetes mitbehandeln. Dann brauche ich auch die Medikamente von ihm. 
  Ich erzählte dem Doktor vom eingereichten Widerspruch bei meiner Krankenkasse,  er begriff die Ablehnung ebenfalls nicht. Ich bekam vom Doktor eine Verordnung  über 6 x Krankengymnastik am Gerät, ohne Probleme. Ich werde beim nächsten Termin  in der Rheumatologie das Thema noch einmal ansprechen. Wo haben die nur die  Übersicht!
  Ich habe von der Familie meines Ex – Schwagers zum Geburtstag Gutscheine für  Kinobesuche geschenkt bekommen. Bisher gab es keine mich interessierende Filme,  das Musical Les Misérables hatte ich in die engere Wahl gefasst. 
  Wenn ich ins Kino gehe, dann ins Cine Star CUBIX am Alexanderplatz, leider  hatte ich mich wohl in der Zeit geirrt. Ich war 14.00 Uhr dort, aber den Film  spielten sie erst um 17.10 Uhr. Die Wartezeit war mir zu lange, ich suchte nach  einer Alternative, seit heute spielten sie den 3D – Film Die fantastische Welt  von Oz. 
  Ich habe noch nie einen 3D Film gesehen, warum also nicht. Ich hatte schon  Werbung gesehen und auch auch Rezensionen gehört.
  Oskar Diggs ist ein kleiner Zirkusmagier mit fragwürdiger Moral. Als er sich  eines Tages in der fantastischen Welt von Oz wiederfindet, denkt er einen  Volltreffer gelandet zu haben: Ruhm und Reichturm scheinen greifbar nah – bis er  den 3 Hexen Theodora, Evanora und Glinda begegnet. Die sind nämlich überhaupt  nicht davon überzeugt, dass er ein echter Zauberer ist! Oskar muss herausfinden,  wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört, bevor es zu spät ist.
  Da mir die Zauberei etwas selenverwandt sind, ich habe, im zarten Jugendalter  auch etwas gezaubert.
  Ich beschloss mir den Film anzusehen, mit 12,50 Euro (Überlänge und 3D –  Brille) war ich dabei, eine kleine Flasche Rotwein leistete ich mir auch noch,  na ja etwas Kultur muss schon sein. 
  Im Kinosaal fanden sich ca. 10 – 15 Leute ein, manchmal frage ich mich, wie die  Kinos überleben. Ich hatte eine ganze Reihe für mich. 
  Mir hat der Film und auch die 3D – Darstellung sehr gut gefallen, das hat schon  etwas und ist den normalen Filmen vorzuziehen. Es wird wohl nicht das letzte  Mal sein, dass ich mir so einen Film ansehen werde, aber die Handlung muss mir  auch gefallen.
  Bloß gut,  dass ich am Donnerstag im Kino war, denn einen Tag später fing es an zu  schneien, jetzt reicht es eigentlich langsam. Wo bleibt der Frühling?
  Es hat mich also nichts gereizt am Wochenende irgendetwas zu unternehmen, die  meiste Zeit habe ich am PC verbracht, zwischendurch im Fernsehen Sport geguckt. 
  Irgendwann kam die Meldung Mehdorn, ja genau der, der die S – Bahn und die  Air Berlin kaputt gewirtschaftet hat, wird neuer BBI – Chef. Jetzt werde ich es  wohl nicht mehr erleben, dass der Flughafen eröffnet wird. Jedes Mal wenn einen  S – Bahn ausfällt, stößt es mich sauer auf und dieser Nichtsnutz geistert mir im Kopf herum. 
  Trotz des neuerlichen Schneefalls musste ich an 4 Tagen in der kommenden Woche  aus dem Haus, Arzttermine und Krankengymnastik sind der Grund dafür. 
  Es begann mit dem Urologen, den ich alle 3 Monate aufsuche, es gab keine negativen  Feststellungen. Er machte auch nicht den besten Eindruck auf mich, ihn plagen  Probleme mit dem Budget. Was ist das nur für eine Gesundheitspolitik? 
  Er hat mir auch erklärt, was bei ihm von der Erhöhung des Gehaltes im letzten  Jahr ankommt, pro Monat 10 Euro. Er sagte zu mir: »Herr Ullmann, wissen Sie,  warum das System noch läuft, weil man an unseren Hippokratischen Eid appelliert!« 
  Da ich noch mitten in der Krankengymnastik stecke, musste ich sie auch bei dem  Wetter wahrnehmen. Der Kampf zwischen inneren und äußeren Schweinehund beginnt  schon im Bett, aber ohne fehlt mir etwas. 
  Es ging weiter mit der Blutabnahme im Virchow – Klinikum, für einen ›Piks‹ um  8.00 Uhr, 6.00 Uhr aufstehen, was macht man nicht alles für die Gesundheit. So  zeitig bracht man sich gar nichts weiter vornehmen, weil alle Geschäfte noch  geschlossen haben. 
  Ich muss es nicht weiter erwähnen, die S – 45 fährt natürlich bei dem Wetter  nicht, Mehdorn sei dank. 
  Noch ein Termin, wieder zur Blutabnahme aber bei meiner Onkologin. Da ich nicht  genau wusste, wie es mit der S – Bahn klappen wird, bin ich etwas eher  losgefahren. Bis zum S – Bahnhof Adlerhof umsteigen in die S – Bahn nach Grünau  und von dort mit den Shuttle Bus zum Krankenhaus Hedwigshöhe. Es hat so gut  geklappt, dass ich schon ½ Stunde eher da war. 
  Wie immer wurde ich von der Sprechstundenhilfe in der Anmeldung sehr freundlich  empfangen, es dauerte nicht lange und ich wurde zur Blutabnahme geholt. Von dem  Klima in der Praxis kann die Rheumatologie sich einiges abgucken. So ein warmherziges,  freundliches Klima habe ich selten in einer Arztpraxis gefunden.
  Ich habe die Schwester gefragt, ob ich heute auch zur Frau Doktor muss. Ich  musste, das war gut so, denn ich hatte etwas mitgebracht, was sie mir ausfüllen  wollte. Selbst solche Kleinigkeiten, wie zum Beispiel mein Outfit fallen hier  auf. Es dauerte lange und die Frau Doktor holte mich ab. 
  Sie fragte mich: »Herr Ullmann haben Sie etwas Zeit?«, was ich bejahte, »Dann  können wir zusammen einen Kaffee trinken!« 
  Als ich das meiner Mutter erzählte, konnte sie es kaum fassen, eine Ärztin mit  der man zusammen Kaffee trinkt, es war ihr unvorstellbar. 
  In der Unterhaltung mit ihr ging es um die Zeit im Sana – Klinikum, ihren  Weggang und wie es heute dort aussieht. Sie machte auf mich einen überaus  zufriedenen Eindruck, ich freue mich für sie. 
  Sie füllte mir den Antrag auf Mehrbedarf für das Grundsicherungsamt aus, wusste  aber nicht so recht, was sie schreiben soll. Es herrschen jetzt wesentlich  schärfere Kriterien um den Mehrbedarf zu bekommen. Mal sehen, ob es klappt,  wenn ja bringe ich ihr einen Blumenstrauß vorbei, dass habe ich schon lange  vorgehabt. 
  Ihre Schwester war richtig traurig, dass ich erst in 3 Monaten wiederkommen  muss, die bekommt dann auch einen Blumenstrauß.
  In der  Nacht fing es wieder an zu schneien, eigentlich wollte ich am Morgen nach  Leipzig zur Buchmesse fahren. Dazu habe ich mir für 6.00 Uhr den Radiowecker  gestellt, denn mein Zug sollte 7.28 Uhr abfahren. Ich war schon seit ½ sechs  munter und lauschte auf den S – Bahnverkehr, es schien so, als ob die Züge  fahren. Ich musste zum Südkreuz mit der S – 45, trotzdem überlegte ich, ob ich  fahre.
  Ich habe mir schon jedes Jahr vorgenommen einmal zur Buchmesse zu fahren, also  heute mache ich es einfach, egal wie das Wetter ist.
  Es ging soweit alles gut, nur mein Darm meldete sich unplanmäßig schon auf dem  Bahnhof Südkreuz. Ich war mir nicht sicher, ob ich es bis in den Zug schaffe.  Davon einmal abgesehen, auf dem angeblich zweitgrößten Bahnhof Berlins, macht  die Servicestelle der DB erst um 9.00 Uhr auf, das ist doch eine Leistung für die Weltstadt Berlin. 
  Ok, Toiletten gibt es dort eh nicht, für einen Euro kann man die Toiletten im  Bahnhof benutzen, mir blieb nichts anderes übrig. Ich hatte plötzlich meine Not  um den Zug noch zu erreichen. 
  Der Zug war nicht voll, ich hatte mir zwei Schrippen mitgenommen, eine für die  Hin – und eine für die Rückfahrt. 
  Die Strecke bietet natürlich überhaupt keine sehenswerten Eindrücke, zwei  Schwäne tummelten sich im Schnee. Die werden sich vielleicht gewundert haben  und darüber geärgert, dass sie schon zurückgekommen sind. 
  Ich musste in der Lutherstadt – Wittenberg umsteigen, der Zug stand schon da und  war ebenfalls leer, aber auf der Strecke nach Leipzig füllte er sich. Es  stiegen hauptsächlich Schulklassen ein. Zu sehen gab es auf der Strecke nach  Leipzig auch wieder nichts. Ich hatte auch keine Muße, denn ich musste noch  zweimal die Toilette aufsuchen. Das kann ja heiter werden!
  Eigentlich wollte ich bis zum Hauptbahnhof fahren und dort die Straßenbahn zur  Messe nehmen, soweit hatte ich mich im Internet informiert.
  Aber es kam anders, es gab eine Haltestelle „Leipzig Messe“ dort stiegen fast  alle aus, ich auch. Ich bin zum ersten Mal hier und schloss mich einfach den  Menschen an. 
  Es gibt 3 Möglichkeiten zu den Messehallen zu kommen, zu Fuß ca. 500 Meter,  dazu hatte ich keine Lust. Mit der Straßenbahn eine Station, die war schon  voll, ich nahm die dritte Möglichkeit, mit dem Shuttle – Bus direkt zum  Eingang. Mit dem Bus ist kaum einer gefahren. 
  Als Schwerbehinderter kostete mich die Karte 10 Euro, sonst 13,50 Euro. Wie  geht es weiter? 
  Vor der Garderobe stand eine lange Schlange an, es war sehr schlecht  organisieret, es war mehr ein ›Knäul‹, alle drängelten. Aber mit meinem Mantel  wollte ich nicht in die Messe gehen. Ich denke 20 – 30 Minuten habe ich hier  angestanden, kurz vor 11.00 Uhr konnte ich endlich den Eingang passieren. 
  Im Inneren verliefen sich die Massen vorerst, ich musste mich erst einmal  orientieren. Es gibt eine zweistöckige Haupthalle, von der rechts und links  jeweils zwei Hallen abzweigen. Die Haupthalle ist lichtdurchflutet und sehr  großzügig gestaltet, ich war von der Größe der Anlage überrascht. Was mir noch  auffiel, waren die Verpflegungseinrichtung, so viele, dass man nirgends lange  anstehen musste. Toiletten waren ebenfalls genügend vorhanden, die ich aber zum  Glück nicht mehr brauchte, so ist das manchmal.
  Man kann sich nicht alles ansehen, aber es ist sehr interessant, natürlich sind  alle bekannten und unbekannten Verlage anwesend, die Fernsehsender sind  ebenfalls präsent. Es gibt Talkshows, Lesungen und anderes mehr. Traurig wurde  verkündet, dass Michael Gorbatschow nicht kommen kann, um sein Buch  vorzustellen, das Buch würde ich sowieso nie kaufen. Zu kaufen gab es auf der  Messe eigentlich keine Bücher und in der Messebuchhandlung war das Angebot sehr  überschaubar. 
  Nervig sind die Schüler, die sich eigentlich für nichts interessieren, außer  für Beutel, Tüten, Süßigkeiten und sonstige Accessoires. Aber waren wir früher  anders?
  So ein Rundgang auf der Messe macht natürlich hungrig und durstig, aber es gab  überall etwas zu essen bzw., zu trinken. 
  Ich habe mir seit langer Zeit wieder einmal eine Scheibe Leberkäse geleistet  und ein Bier, später noch ein Bier. Die Haupthalle heizt sich nämlich bei  Sonneneinstrahlung gewaltig auf. 
  Gegen 14.30 Uhr fing ich langsam an, meine Rückfahrt zu planen, der Zug fuhr 16.16  Uhr vom Bahnhof Messe Leipzig ab. Es war noch genug Zeit, aber große Lust noch  weiter herumzulaufen hatte ich ehrlich gesagt nicht mehr. 
  Mir kam spontan die Idee, vom Hauptbahnhof abzufahren und bis dahin mit der  Straßenbahn. 
  Also verabschiedete ich mich von der Messe, man muss nicht jedes Jahr  hinfahren, aber interessant war es schon.
  Das hatte man nicht im Griff, die Straßenbahn war brechend voll, ich wusste  auch nicht, wie lange die Fahrt bis zum Hauptbahnhof dauert. Es waren dann doch  ca. 20 Minuten und ich hatte keinen Sitzplatz.
  Auf dem Bahnhof war ich schon einmal gewesen, damals noch mit meinem Schwager,  meinen Schwestern und meiner Mutter. Viele Shops befinden sich hier in der  Passage, aber ich hatte keine Lust einzukaufen, brauchte auch nichts. 
  Zeit war noch genug vorhanden, Freitagnachmittag es herrschte rege Betriebsamkeit. 
  Sollte ich mir noch eine kleine Flasche Rotwein holen, kam mir in den Kopf, ich  tat es nicht, sondern kaufte mir eine kleine Tüte, 100 Gramm gebrannte Mandeln.  Ich hoffe mein Darm wird das vertragen, er vertrug es. 
  Der Zug war wiederum nicht voll und wurde ca. 15 Minuten vor der Abfahrt  bereitgestellt, es war aber eine nicht so komfortable Regionalbahn. In  Lutherstadt Wittenberg stand der Zug schon bereit und ab ging es nach Berlin. 
  Vielleicht werde ich demnächst einmal nach Lutherstadt – Wittenberg fahren,  denn Luther lebte ja in der Zeit Heinrich des VIII.. 
  Am Wochenende blieb es kalt, es gab Sport im Fernsehen und man drohte wieder Schnee  an, der dann später auch fiel.
  Die Zeit zog sich dahin, auch zum  Frühling lag Schnee, ich musste zum Rehasport, also galt es immer wieder den   ›Inneren Schweinehund‹  zu überwinden. Ich hatte auch keine Lust, bei dem Wetter,  irgendetwas zu unternehmen. Das Osterfest verbrachte ich auch hauptsächlich in  der Wohnung, nur am Sonnabend bin ich mit meinem Kumpel in der City unterwegs  gewesen. 
  Ich habe ihm einiges gezeigt, was er in Berlin nicht kannte, vor allem die  Situation um den Bahnhof Friedrichstraße. Die damaligen Gegebenheiten sind ja  den wenigsten Leuten bekannt, nur solche wie ich kennen sich aus. Ob er es  wirklich begriffen hat, weiß ich nicht. 
  Ich selbst hatte auch noch einen Punkt den ich besuchen wollte. 
  Ich habe schon oft auf dem Schiffbauer Damm, direkt vor dem Berliner Ensemble  einen Pub gesehen, aber es noch nie geschafft hineinzugehen. Heute wollte ich, mit  meinem Kumpel, dem Pub einen Besuch abstatten. 
  Der Irish Pub Murphy’s machte innen genau den Eindruck, den ich von GB kenne,  laut und eine nüchterne Einrichtung. Natürlich wurde auch Fußball übertragen,  es gab aber auch einige stillere Ecken. Im Gegensatz zu GB wurde am Tisch  bedient.
  Ich habe auf der Mini - Kreuzfahrt mit Color Line zum ersten Mal Murphy’s Red  und Scout getrunken. Es schmeckte mir ganz gut, ich hoffe das gibt es hier, ja  es wurde ausgeschenkt. Mit 4,20 Euro für 0,5 Liter, fand ich den Preis korrekt.  Auf dem Schiff kostete das Bier 7 Euro, meinem Kumpel war es aber trotzdem zu  teuer. Na ja. 
  Ich werde vermutlich öfters den Pub besuchen, allerdings erst wenn Bierwetter  ist, dann kann man auch draußen sitzen. 
  Anschließend sind wir zu den Hackeschen Höfen gefahren gefahren, die kannte er  nicht, seine Begeisterung hielt sich in Grenzen. 
  Na ja so oft wird es nicht passieren, dass wir zusammen etwas unternehmen. 
  Nach Ostern habe ich meine letzte Krankengymnastik gehabt, nun mittlerweile war  ich 18-mal im Ambulanten Rehazentrum. Meine Krankenkasse hat allerdings meinen  Widerspruch, den ich schon Mitte Februar abgegeben habe noch nicht bearbeitet.  Da werde ich mich wohl noch einmal an eine übergeordnete Stelle wenden müssen. 
  Es wurde wieder einmal Zeit, meinen Antrag auf die Weitergewährung der  Grundsicherung abzugeben, neuerdings bekomme ich den Ende März zugeschickt. Ich  hatte vorher schon alles vorbereitet, Antrag auf Mehrbedarf, Kontoauszüge und  GEZ – Befreiung. 
  Wer gestreikt hat, war mein Drucker, ihm muss es im nicht beheizten  Arbeitszimmer zu kalt gewesen sein, d.h. der Tinte. Nach einem Tag Wärme  druckte er wieder. 
  Den Mitarbeiter im Grundsicherungsamt, eine sehr zugänglicher, fragte ich, wie  es mit der Rente ist. Denn in diesem Jahr muss ich sie beantragen. Was er mir  sagte, machte mich zuversichtlich. »Herr Ullmann, wenn sie schon Grundsicherung  bekommen, brauchen sie die nicht neu beantragen, reichen sie einfach den  Rentenbescheid ein!« Mal sehen, ob die Grundsicherung so einfach weiter bezahlt  wird, das ist ja auch von der Höhe der Rente abhängig. Ich glaube aber nicht,  dass ich mich mit der Rente ernähren kann. Nur bin ich mir nicht sicher, was  mit der Wohnung wird. Ich werde jedenfalls bald den Rentenantrag ausfüllen und  abgeben.
  Der Bescheid von der Grundsicherung kam schon  eine Woche nach der Abgabe, ich war regelrecht erstaunt, wie schnell das ging.  Alles wurde genehmigt, selbst der Mehrbedarf wegen kostenaufwendiger Ernährung.  Wieder konnte ich ein Problem abharken, zumindest bis zum Februar 2014 gibt es  Geld. Dann entscheidet die Höhe der Rente. 
  Meinen letzten Termin bei der Krankengymnastik hatte ich am Osterdienstag,  damit waren es schon 18 Termine in diesem Jahr. 
  Bevor ich zur Mutter nach Auritz in der zweiten Aprilwoche fahren will, hatte  ich noch zwei Arzttermine. Ich dachte nicht, dass es großartige Probleme geben  wird, na ja.
  Die Laborwerte der Schilddrüse, ich habe sie mir schon vorher in der Akte  angesehen, verhießen nichts Gutes. Aber es ging schon gut los an diesem Tag.  Mein Termin war um 10.30 Uhr in der Endokrinologie im Virchow Klinikum,  eigentlich keine unchristliche Zeit. Ich bin auch rechtzeitig losgefahren, bei  der S – Bahn weiß man nie. Ich fahre mit der S 9 bis zur Bornholmer Straße und  dann mit der Tram Nr. 13 bis zum Virchow Klinikum. Wenn keine Schulferien sind,  ist die Tram immer zum Bersten voll, so auch heute. Ich war ca. 30 Minuten eher  da, die brauchte man auch, weil es in der Anmeldung sehr, sehr lange dauert. Warum,  ich weiß es nicht. Ich musste anschließend noch mindest eine Stunde warten, das  ist mir noch nicht passiert. 
  Gelangweilt sah ich mir meine Akte an und stellte die Schilddrüsenwerte fest.
  Eine neue Ärztin begrüßte mich, nach der langen Wartezeit, mittlerweile war es  schon kurz vor 12.00 Uhr geworden. Ich hatte es schon munkeln hören, dass die  alte Ärztin, eigentlich eine Spezialistin, nicht mehr da war. Sie soll wohl  jetzt in der Notaufnahme tätig sein, das ist eben das blöde in einem  Universitätskrankenhaus. Obwohl manche Ärzte, wie mein Rheumatologe, bleiben  wohl ewig auf ihrem Stuhl. Den würde ich keine Träne nachweinen.
  Die neue Ärztin, relativ jung, machte nicht den schlechtesten Eindruck auf  mich. Sie hatte aber überhaupt keine Zeit gehabt sich mit meiner Akte zu  beschäftigen, deshalb habe ich sie kurz aufgeklärt. 
  Die Werte schienen sie zu beunruhigen, sie passen ganz einfach nicht zusammen.  Sie musste sich mit dem Professor konsultieren, der auch keine wirkliche  Antwort wusste. Es wurde entschieden, dass ich von Novothyral 100 mg auf 125 mg  L – Thyroxin umgestellt werde. Zur Kontrolle sollte ich in einem Monat  wiederkommen. In der ganzen Aufregung habe ich vergessen zu fragen, ob die  Diabetes hier auch mit behandelt werden kann. 
  Da die neue Ärztin nur bis November bleibt, lohnt sich wohl eine  Kontaktvertiefung nicht.
  Anschließend bin ich wieder nach Hause gefahren, ich war irgendwie geschafft,  aber vorher war ich noch beim Friseur, das tat not.
  Am Mittwoch hatte ich den Termin in der Physikalischen Medizin der Charité, ich  wusste von der Endokrinologie, dass ich unbedingt eine Überweisung brauchte.  Sonnst hat es immer geklappt, dass sie mir zugeschickt wurden. Ich musste erst  nachfragen, angeblich war die Anforderung nicht beim Hausarzt, aber ich hatte  sie rechtzeitig im Briefkasten. Zum Glück, denn ich habe erlebt, wie eine alte,  schwerkranke Frau wieder weggeschickt wurde. Da gibt es tatsächlich keine  Möglichkeit einer Behandlung, wie mir später die Ärztin erklärte. 
  Ich musste nicht lange warten, obwohl mein Arzt krank war, eine nette Ärztin  empfing mich freundlich. Da mein Drucker momentan defekt ist, habe ich die  Handakte mit Unterlagen komplett mitgenommen. Sie wollte aber keine Einsicht  nehmen. Ich sagte ihr, dass die Krankenkasse die längerfristige  physiotherapeutische Behandlung abgelehnt hat. Angeblich wurde mein Arzt  darüber informiert, es war aber keine Notiz in meiner Akte vorhanden. Ich gab  ihr die Ablehnung und meinen Widerspruch dagegen, sie nahm beides zur Kenntnis.  Dann sagte sie zu mir; »Herr Ullmann, wenn die Krankenkasse nicht mitspielt,  verschreibe ich Ihnen, nicht 12-mal Krankengymnastik am Gerät, sondern 24-mal!«  Es dauerte eine ganze Weile bis sie die richtige Therapie im PC gefunden hatte.  Sie musste sich sogar noch konsultieren, es darf auch hier nichts mehr mit Hand  ausgefüllte werden. Dann wollte sie mir noch etwas Gutes tun und stellte mir  noch eine Verordnung aus über eine Heiße Rolle und erklärte mir das. Ich glaube  so etwas habe ich schon einmal in der Rheumatologischen Tagesklinik der Charité  bekommen. Die ganze Sache war mir äußerst unangenehm, sogar schmerzhaft. Die  Verordnung war ebenfalls für 24-mal. 
  Ich habe zugestimmt, ob ich das mache, weiß ich allerdings noch nicht, aber das  sagte ich der Ärztin nicht.
  In der Akte vermerkte sie, dass ich jederzeit für eine neue Verordnung  vorsprechen kann. Damit ist das geklärt, egal wie die Entscheidung der  Krankenkasse ausfällt. 
  Mit dem Termin war ich sehr zufrieden, in einem halben Jahr soll ich  wiederkommen. 
  Auf dem Rückweg habe ich mir den Rentenantrag geholt, ca. ½ Jahr vor dem  Rentenbeginn soll ich ihn abgeben, ja nun wird es ernst. 
  Danach bin ich zur Krankenkasse, um nachzufragen, was mit dem Widerspruch ist.  Die Mitarbeiterin fand erst nichts im Computer, obwohl ich den Widerspruch bei  ihr abgegeben habe. Leider wusste ich den Namen nicht, der auf der Ablehnung  stand. Nach mehreren Telefonaten konnte tatsächlich jemand dazu etwas sagen.  Jetzt fehlte plötzlich eine Stellungnahme meines Arztes. Auf der Ablehnung war  davon keine Rede, nur dass der Arzt informiert wurde. Ich überlegte, ob ich  überhaupt noch etwas deswegen unternehmen sollte, ich bekomme ja meine  Verordnungen. Warum sollte ich mich eigentlich kampflos ergeben? 
  Ich fuhr anschließend gleich noch einmal zurück zu Charité, um mir ein  Schreiben ausstellen zu lassen. Der Bus fährt fast direkt von dem Gebäude der  Krankenkasse los, dachte ich. Es stand einer ca. 50 Meter von der Haltestelle  entfernt, der Fahrer war draußen und rauchte eine Zigarette. Ich fragte ihn, es  war aber nicht die richtige Haltestelle. Etwas Ungewöhnliches passierte, er  ließ mich einsteigen und sagte: »Ich rauche nur noch meine Zigarette zu Ende  und dann fahre ich los und zeige Ihnen die Haltestelle!« Von wegen alle  Busfahrer sind unfreundlich. Ich setzte mich vorn hin und wir kamen ins  Gespräch, als ehemaliger Taxifahrer ist das kein Problem.
  Die Mitarbeiterin in der Anmeldung der Physikalischen Medizin war mit meinem  Anliegen überfordert. Sie schickte mich in die Terminvergabe, die Mitarbeiterin  begriff mein Problem sofort. Die Termine für die Krankengymnastik wollte ich  mir erst holen, wenn ich von meiner Mutter zurückkomme. 
  Ich hatte mit meinem Rheumatologen vereinbart, dass ich das Enbrel vielleicht  nur noch alle 14 Tage spritzen muss. Wegen der regelmäßigen Krankengymnastik  geht das eventuell, er war nicht einverstanden. Er sagte aber zu mir; »Probieren  Sie es Herr Ullmann und spritzen Sie nur alle 10 Tage!« Ich glaube es geht nicht, bevor ich zu meiner Mutter gefahren bin, habe ich wieder auf eine Woche umgestellt.
Die Fahrt nach Auritz verlief ohne Probleme, aber mein Zug fuhr auch erst 10.40  Uhr vom Alexanderplatz. Ich brauchte nicht so zeitig fahren, weil meine Mutter  erst am Nachmittag vom Zahnarzt zurückkam. Es gab aber ein Novum, meine  Schwester hat mich vom Bahnhof in Bautzen abgeholt. 
  Meiner Mutter ging es gar nicht so gut, es war auch ziemlich schwül. 
  Arbeitsmäßig war ich nicht so viel zu machen, ich hatte den Wintervorbau  abzubauen und die Bretter zu streichen. Des weiteren wollte ich einige  Rankhilfen für die Himbeeren bauen, ich arbeite sehr gern mit Holz. Leider gibt  es keine Kreissäge mehr und eine neue möchte ich nicht kaufen. Holzleisten in  allen Stärken sind noch genügend da, die ich und verbauen kann. Eine Rankhilfe  habe ich für Mutters Himbeeren und eine für die Himbeeren meiner Schwester  gebaut. Ich hoffe ich bekomme dafür auch welche ab, wenn sie reif sind. Es  waren noch einige kleiner Arbeiten zu erledigen, Drähte für die Brombeeren  ziehen. Ich hatte trotzdem immer etwas zu tun. 
  Um den Doppelkopf am Sonntag kam ich nicht herum, aber zuvor mussten mir meine  Schwestern noch am Haus helfen.
  Ich will das Haus streichen und von einer Seite musste der eingewachsene Wein  entfernt werden. Eine saumäßige Arbeit und Arbeitswetter war auch nicht. Ich  habe die Überreste mit einer Abbrennlampe entfernt, warum das Ding so heißt,  ich weiß es nicht. Ich kenne sie noch unter den Begriff Lötlampe, mit der ich  als Lehrling auch gearbeitet habe. 
  Diese ganze Aktion war der erste Vorgeschmack auf die Aktion ›Hausstreichen‹,  dazukommt, ich musste höllisch aufpassen, dass ich keine Blume zertrete. Das  hat mir in der Folgezeit viel Schelte meiner Mutter eingebracht. Es ist entsetzlich,  wenn man so einen Blumen Fan als Mutter hat.
  Alles ist friedlich, wenn zum Doppelkopfspielen eingesessen wird. Ich werde  dazu immer gezwungen, na ja ich tue so, wenn ich Zeit habe, spiele ich schon  auch ganz gerne mit.
  Am Montag haben Mutter und ich Bäume verschnitten, d. h. Mutter hat mir  die Äste gezeigt die ich absägen soll. Obwohl sie auch nicht viel Ahnung hat  und ich kann den Kopf nicht nach oben bewegen. Aber Mutter war zufrieden.
  Mehr gab es noch nicht zu machen.
  Am Dienstag bin ich zurück nach Berlin gefahren, in einer Woche will ich schon  wieder zur Mutter fahren, dann startete die Aktion „Haus“. 
  Nach dem Termin bei meiner Neurologin, der keine Besonderheiten ergab, bin ich  zum ARZ nach Adlershof gefahren. Ich hatte zwar die Verordnung für 24-mal  Krankengymnastik bekommen, aber einen Termin habe ich mir noch nicht geholt.  Mir war so, als ob man nach der Ausstellung der Verordnung 10 Tage zeit hat, um  sich einen Termin zu holen.
  So war es auch, deshalb habe ich mir für Freitag den ersten Termin geholt. Die  zweite Verordnung, Wärmebehandlung und Massage habe ich nicht eingelöst, das  wären noch einmal 24 Termine gewesen. Da ist das Jahr fast um.
  Ein Problem brannte mir noch unter den Nägeln, wie schon weiter oben  geschrieben, machte mir mein Drucker sorgen. 
  Manchmal braucht man ihn eben, aber auch nicht so oft. Da ich zwei fast  baugleiche Drucker von Canon habe, bastelte ich aus zwei kaputten, einen  gangfähigen Drucker. Er wird nun noch einige Zeit funktionieren, hoffe  jedenfalls. 
  Nun stand noch ein Wochenende bevor, ohne nennenswerte Erlebnisse, ein Arzttermin  bei meinem Hausarzt, ebenfalls ohne nennenswerte Feststellungen und danach  setzte ich mich wieder in den Zug und für zu meiner Mutter.
  Der Zug von Berlin nach Cottbus war ziemlich voll, auch der nach Görlitz, aber  in dem Zug von Görlitz nach Bautzen, saß ich fast alleine. 
  Ich fahre in der Regel für einen Euro, den bezahle ich für einen Schwarzen Tee  bei der ODEG. Obwohl, manchmal mein Auto in Auritz schon fehlt. Ich bleibe eine  reichliche Woche, weil es viel Arbeit gibt. 
  Ich will das Haus meiner Mutter streichen, es muss der Hexenhaufen  zusammengetragen werden, aber eine angenehme Sache gibt es auch noch. Meine  kleine Schwester hat am 1. Mai Geburtstag und wird 58 Jahre alt. 
  Am Anreisetag herrschte ziemlich schwüles Wetter und Mutter hatte wieder  gesundheitliche Probleme. Ich hoffe das Streichen des Hauses lohnt sich,  vielleicht ist es aber auch die Aufregung und gut geschlafen hätte sie auch  nicht, sagte sie mir. 
  Beim ortsansässigen PRAKTIKER gab es 20 % auf alles, damit wird die  Fassadenfarbe billiger. Da meine Schwester mit dem Auto da war, haben wir die  Farbe noch am selben Tag geholt. Was nicht so üblich ist, der Mitarbeiter von PRAKTIKER,  den ich angesprochen habe, war sehr freundlich und sofort bereit uns die Farben  zu mir mischen. 
  Ich war der Meinung, vorerst müssten 10 Liter reichen, nachkaufen ab 2,5 Liter  können wir immer noch. Es dauerte keine 10 Minuten und wir hatten die  Fassadenfarbe Trend 12 G fertig im Eimer angerührt. Den anderen Farbton  für die Fenster wollte ich später holen, erst sollte das Haus Farbe zeigen.
  Mittlerweile ging es Mutter auch besser, sodass wir noch bis zum Abendbrot  vorbereitende Tätigkeiten ausführen konnten. 
  Meine große Schwester, fast 62 Jahre ließ sich auch noch blicken und brachte  ihren alten Weihnachtsbaum für das Hexenfeuer. Etwas später habe ich schon den  ersten Pinselstrich gemacht, um zu sehen, wie die Farbe deckt und wirkt. Ich  kenne ja meine Mutter und weiß um ihren Geschmack bescheid. Wir haben die Farbe  gemeinsam ausgewählt, noch hatte sie nichts zu meckern.
  Ein schöner, sonniger Tag begann und ich konnte nach dem Frühstück sofort  beginnen. In der Theorie sieht oftmals alles sehr einfach aus. 
  Die Farbe strich sich eigentlich ganz gut, mit der Deckkraft war ich ebenfalls  zufrieden, aber ich merkte schnell, es wird kein Spaziergang.
  Hilfe hatte ich keine, Mutter und meine Schwester wirkten im Garten, ok das  musste auch sein.
  Mein Plan war, heute am Freitag die linke, die hintere und einen Teil der  vorderen Außenseite zu streichen. Schon die linke Außenseite brachte mich fast  zur Verzweiflung, weil ich ständig durch die Hecke steigen musste. 
  Die hintere Seite war mit insgesamt 4 Fenstern durchbrochen, sie stelle aber  kein Problem dar. Die Sonne meinte es gut, ich musste mich ranhalten, weil für  den nächsten Tag ein Wetterumsturz angekündigt war. 
  Am Nachmittag wollte ich eigentlich nur einen Teil der Vorderseite streichen,  der eventuell bei Regen nicht zugänglich ist. Hier machte sich allerdings mein  Handicap bemerkbar. Ich kann aufgrund der Versteifung der Halswirbelsäule  meinen Kopf nicht zur Seite und nach oben bewegen. Deshalb muss ich mit dem  Farbroller immer auf die Leiter steigen und dort auch nur im Blindflug die  Farbe aufstreichen. Ich weiß nicht, wievielmal ich, ich am heutigen Tag auf die  Leiter gestiegen bin. Ich war zwar am Abend zufrieden mit der Arbeit, aber auch  ziemlich kaputt. 
  Mit dem Zeitplan war ich ebenfalls im Einklang. 
  Mutter entspannte sich auch langsam und sah der Arbeit gelassen zu. 
  Wie erwartet startete der Sonnabend kalt und nass, kein Vergleich zum Freitag. Der  Einzige, der draußen gearbeitet hat, war ich, denn die Wände streichen sich  nicht von alleine. Ich war froh, dass ich richtig geplant habe und die heutigen  Arbeiten auch bei Regen machen konnte. Es arbeitete sich äußerst bescheuert,  die Zuschauer hinter dem Fenster brauchte ich eigentlich nicht. 
  Als meine Mutter auftauchte und mir sagte, dass das Dach im Carport undicht  ist, war meine Stimmung auf dem Tiefpunkt angelangt. Das Dach ist sowieso mein  Problemkind, damit habe ich ständig zu tun. 
  Ich brauchte sowieso noch Farbe für die Fensteraussparungen und die 10 Liter  für die Außenfassade reichten auch nicht, deshalb sind wir am Nachmittag noch  einmal zum PRAKTIKER gefahren. Es gab noch 25 % auf alles, ich kaufte  jeweils 5 Liter Fassadenfarbe und Klebestreifen für das Dach. 
  Am späten Nachmittag habe ich eine Probestreichung der Fensteraussparungen  gemacht, der farbliche Unterschied war nicht sehr groß. Mutter war etwas  enttäuscht, aber hat dann sogar mitgestrichen. Sie ist ja unverwüstlich, ich  meine meine Mutter, nicht die Farbe. Auch wenn es ihr oftmals nicht so gut  geht, kann sie ohne Arbeit nicht sein.
  Da können sich andere in der Familie ein Beispiel nehmen. 
  Wieder ging ein arbeitsreicher Tag zu Ende. 
  Der Sonntag verhieß nichts Gutes, ich war am Vormittag der Einzige, der  gearbeitet hat, heute war die schwierige Außenseite dran. Schwierige, weil noch  Überreste vom Wein sich noch an der Wand befanden und wegen Mutters Blumenrabatte. 
  Ehrlich gesagt, ich hatte die Schnauze ziemlich voll, aber nun musste der Rest  fertig werden. Ich stellte immer wieder fest, wie schwer es mir fällt, mit meinem  Handicap solche Arbeiten zu machen. Meine Schwester hat sich überhaupt nicht  aus der Stube getraut, Mutter schlich ab und an draußen herum, um zu gucken,  dass ich keine Blumen zerlatsche. 
  Am Nachmittag kam sogar die Sonne raus und Mutter und ich haben die Fenster Aussparungen  gemeinsam gestrichen. Ich habe noch einige Ausbesserungsarbeiten an der Fassade  gemacht. Im Prinzip waren wir am Abend fertig, ich war froh und genehmigte mir  ein oder zwei Flaschen Bier.
  Am Montag trafen wir Vorbereitungen für das Hexenbrennen, d. h. alles Brennbare  auf einen Haufen zusammentragen. 
  Ich hatte noch einen Spezialauftrag, ein alter Schrank auf der Terrasse sollte  noch einmal hergerichtet werden. Ich hätte ihn am liebsten auf den Hexenhaufen  geschmissen, aber Mutter war nicht zu überzeugen. Na ja, was tut man nicht  alles wegen des lieben Friedens Willen, Mutter war heute sowieso ziemlich  grandig. Da war ihr der Farbsockel zu hoch u.v.m. !! 
  Zum Hexenbrennen schien der Wetterbericht zu stimmen, ab Nachmittag Regen und  so kam es auch. Zum Glück habe ich, am Tag zuvor, das Dach noch notdürftig  repariert. 
  Ich hatte alle Mühe den Haufen überhaupt in Brand zu bekommen. Es machte überhaupt  keinen Spaß, aber zum Schluss war alles verbrannt und es glimmte noch zwei Tage  später. Mutter hat immer wieder etwas gefunden, was noch zu verbrennen war.
  Zum  Geburtstag am nächsten Tag war das Wetter nicht viel besser, es war auch kalt.  Deshalb fand die Feier auch nicht bei Mutter statt, sondern bei meiner  Schwester. Für Ablenkung war gesorgt, denn die Frau meines Neffen war mit der  kleinen Tochter gekommen. Abendbrot gab es beim Chinesen, ich habe mich wieder  einmal richtig satt gegessen.
  Am nächsten Tag spielten wir noch einen Doppelkopf und am Freitag bin ich nach  Berlin zurückgefahren. Meine Schwester und mein Neffe haben mich mit dem Auto  zum Bahnhof gebracht. 
  In Dresden habe ich mich mit meiner Schulfreundin getroffen, ca. 1 ½ Stunden  haben wir bei Marche am Dresdner Hauptbahnhof verbracht. 
  In Berlin gab es keine Hiobsbotschaften, die Vögel begrüßten mich freundlich,  eine Antwort zu meinem Widerspruch bei der Krankenkasse war noch nicht eingetroffen.
 Am  Sonnabend habe ich es doch noch geschafft zum Baumblütenfest nach Werder zu  fahren. Wie man sagte, der erste schöne Tag, ich habe es am Sonnenbrand  gemerkt. Mit dem Zug von Schönefeld brauche ich ca. 40 Minuten, also keine Entfernung,  der Zug war voll, aber nicht so voll, wie ich es schon manchmal erlebt habe.
Trotzdem sind die ersten Jugendlichen schon in Werder besoffen, einige werden  von den in Mengen bereitgestellten ›Bullen‹ sofort aufgegriffen. Ich werde den  Verdacht nicht los, dass die Bullen manchmal zu hart durchgreifen, aber dafür  sind sie ja bekannt.
Da ich nicht zu ersten Mal hier bin, gibt es einen vorgezeichneten Weg, den ich  jedes Jahr ablaufe. 
Nach dem ersten Becher Wein gehe ich die Stufen zur Friedrichshöhe hinauf. Hier  muss man eine Pause einlegen, natürlich bei einem zweiten Becher Wein. Man muss  sich das Trinken gut einteilen, denn der Wein hat meist so um die 13 – 15 %  Alkoholgehalt. Ich trinke meist den etwas herberen Wein, Schwarze oder Rote  Johannisbeere, Sauerkirsche und Heidelbeere. Von hier oben gehe ich den Hoher  Weg in Richtung Marktplatz. Zwischendurch esse ich jedesmal eine Havelländische  Fischsuppe in einem Obstgarten. Dieser Weg ist eigentlich der Höhepunkt, hier  befinden sich die Obstgärten, oftmals hat man einen und man hat einen schönen Blick  auf Werder. Wem das nicht reicht, der kann die Stufen zur Bismarckhöhe  hinaufsteigen, auch die liegt jedes Jahr auf meinem Weg. 
Vom Marktplatz zurück zum Bahnhof sind es dann noch einmal ca. 20 Minuten, man  ist nach dieser Runde ziemlich kaputt. Aber missen möchte ich das Blütenfest  auch nicht.
In der kommenden Woche war Himmelfahrt, ein Tag, wo man nicht genau weiß, was  man macht. Mir kam eine glorreiche Idee, ich wollte etwas unternehmen, wo ich  den Besoffenen aus dem Wege gehen konnte. 
Schon lange habe ich geplant einmal in den Park Sanssouci nach Potsdam zu fahren, wenn das  Wetter mitspielt, werde ich das machen.
Ich war vielleicht während meiner Schulzeit einmal dort, aber meine  Vorstellungen waren sehr verschwommen. 
Ich musste überlegen, ob ich überhaupt losfahre, denn es regnete, mal mehr mal  weniger. 
Ich bin gefahren, wieder mit dem Zug vom Bahnhof Schönefeld, es gibt eine  Station mir dem Namen Park Sanssouci, es sollten nur 100 Meter bis zu Eingang  sein. Das stimmte schon einmal nicht, es waren mindestens 400 Meter. Am Tor hat  man die Möglichkeit für zwei Euro einen Wegeplan zu kaufen, den brauchte ich  natürlich. 
Kaum war ich im Park fing es an zu regnen, es war nicht nur ein Schauer, es  regnete ca. 40 Minuten.
Ich stellte mich einstweilen unter das Dach der Kolonnade, gegenüber vom Neuen Palais und wartete und wartete, schon leicht sauer. Irgendwann bin ich einfach  weitergelaufen, über das Neue Palais, am Hippodrom hörte es tatsächlich auf zu  regnen. 
Ich hatte den Park überhaupt nicht so weitläufig im Gedächtnis. Natürlich hatte  ich die Kamera dabei, Motive gab es genug. Mein Weg ging über das Schloss  Charlottenhof, Rosengarten, Römische Bäder bis zum Chinesischen Haus. 
Das Letztere war mir zumindest von den Bildern her bekannt, ich glaube es ist  wohl auch, das am meisten bestaunte Gebäude.
Kurze Zeit später befand ich mich schon auf der Hauptallee, man kann sich zwar  nicht verlaufen im Park, aber ich empfand schon, es waren zu wenige  Hinweisschilder vorhanden. 
Auf der Hauptallee in Richtung Schloss wurde immer mehr Betrieb, die Sonne  meinte es jetzt ziemlich gut. 
Das Schloss hatte ich ganz anders in Erinnerung, nicht so hoch auf den Berg.  Ich glaube früher war der Eingang auf dieser Seite. Leider war alles noch etwas  kahl, ich muss irgendwann noch einmal hierher kommen, wenn alles mit Wein  begrünt ist. Zumal ich heute nicht bis zum Orangerie Schloss gehen werde. Trotzdem gab es viele Fotomotive, nachdem ich die Treppen hochgestiegen war,  machte ich eine Pause und war nun doch froh den Himmelfahrtstag so genutzt zu  haben. 
Ich bin danach noch bis zu den Neuen Kammern gegangen, die sich ebenfalls im  Lustgarten befinden. 
Direkt am Ausgang ist eine Bushaltestelle, von hier existiert eine Verbindung  zum Potsdamer Hauptbahnhof. 
Ich habe es nicht bereut, den Trip auch bei anfänglichen Regen gemacht zu  haben. 
In der kommenden Woche hatte ich neben der Krankengymnastik noch zwei Termine,  in der Endokrinologie im Virchow zur Blutabnahme und in der Rheumatologie der Charité  ebenfalls zur Blutabnahme. Im Virchow Klinikum ging es um die Kontrolle der  Schulddrüsenwerte und in der Charité, brauchte ich die Blutwerte, damit ich das  Enbrel bekomme. Irgendwo ist immer etwas zu erledigen. 
Dann war schon Pfingsten, der alljährliche Karneval der Kulturen fand statt.  Der Sonntag zum Umzug war tatsächlich der vorausgesagte schönste Tag  Pfingsten’s. Meine Kumpel Micha wollte mitkommen, warum nicht. 
Er hat sogar einen Caipirinha mitgetrunken, es waren wieder Massen unterwegs,  wir haben und 2 oder drei Mal verloren, aber trotzdem wiedergefunden. Welch ein  Wunder!
Diesesmal sind wir gemeinsam die gesamte Strecke bis zum Hermannplatz  abgelaufen, man sollte es nicht tun. Zwischendurch wird es immer wieder einmal  sehr eng. Ein Gutes hatte die Wanderung allerdings, am Hermannplatz war eine  Kneipe, wo es Berliner Schultheiß gab. Vor hier konnte man sogar den Umzug vom  schattigen Platz aus beobachten. 
Am nächsten Tag war das Mistwetter tatsächlich zurück. 
Das Übliche in der kurzen Woche, zwei Mal Krankengymnastik und zwei  Arzttermine. 
In der Endokrinologie im Virchow sollte geklärt werden, ob die Laborwerte eine  Erhöhung der Medikamentendosis erforderlich machen. Die Werte sind immer noch  zu niedrig, jetzt wird probiert, mal so mal so. Ich hoffe irgendwann wird es  wieder passen. Anschließend habe ich mir das Rezept für das Enbrel in der  Rheumatologie geholt. Die Laborwerte waren in Ordnung sonst hätte ich es nicht  bekommen.    
Beim Hausarzt war auch eine Laboruntersuchung fällig, weil er mich jetzt von  meiner Diabetologin übernommen hat. Eine neue Verordnung für die diabetologische  Fußpflege brauche ich ebenfalls. Die konnte er mir nicht sofort mitgeben, er  wollte sie am Wochenende ausstellen, das würde jetzt zu viel Zeit kosten. Wegen  der Laborwerte sollte ich nächste Woche anrufen. Es gab kein Grund zur Sorge, obwohl  ich mit dem Langzeitwert nicht zufrieden war. Mein Hausarzt sah darin kein  Problem. 
Seit meiner letzten Attacke im linken Auge, im Oktober vergangenen Jahres habe  ich das Gefühl, es ist noch nicht wieder richtig in Ordnung. Deshalb bin ich  vor Schottland noch einmal zum Augenarzt gegangen, ich lächelte mich schon im  Wartezimmer an. 
Er konnte nichts feststellen, trotzdem gab er mir irgendein Medikament zur  Vorbeugung mit. 
Als ich ihm sagte, mich wird er nicht mehr los lachte er und sagte: »Solche  Patienten wir Sie, behandle ich gerne, andere, die nicht so nett sind, lasse  ich langer warten, dann kommen sie nicht mehr! « So geht es auch, dachte ich  mir.
Irgendwie kamen wir auf Schottland zu sprechen und das Gespräch verselbständigte  sich. Nach 20 Minuten blickte er erschreckt auf die Uhr, das Wartezimmer war  nämlich noch voller Patienten. 
Ich hoffe ich muss nicht so bald wiederkommen, aber ich denke es ist noch nicht  vorbei. Der Zahnarzt hatte keine Sprechstunde, geht auch in der nächsten Zeit  in Urlaub. Ich möchte mir baldmöglichst die Krone machen lassen, muss ich nach  dem Urlaub noch einmal vorsprechen. 
Noch einen letzten Labortermin, diesesmal für den Urologen und dann kann ich  langsam die Vorbereitungen für Schottland anfangen.
Meine Krankenkasse hat natürlich wieder den Beitrag erhöht und meinen  Widerspruch endgültig abgelehnt. Was soll es ich rege mich darüber nicht mehr  auf. Meine Verordnungen bekomme ich auch so. 
Eine Woche noch Krankengymnastik dann sind die ersten 12-mal absolviert, ich  glaube nach der Regulierung der Medikamente für die Schilddrüse scheint der  Stoffwechsel besser zu klappen, denn ich nehme ab. Aktuell sind es 81 kg,  bis 75 kg Idealgewicht sind es noch paar Kilogramm. Ich werde es schaffen,  dass weiß ich. 
Es es ist soweit alles vorbereitet für Schottland, nur meine Mutter macht mir  Sorgen. Sie ist wieder einmal im Krankenhaus. Ihre Hausärztin hat sie eingewiesen,  wegen ihrer Blutwerte und ihre Luftnot macht ihr auch zu schaffen. 
Meine regelmäßige Krankengymnastik bekommt mir sehr gut, nur eben schade, dass ich keine längerfristige Verordnung von der Krankenkasse bekommen habe. Irgendwann werde ich das noch einmal versuchen. Zum Glück klappt es mit der Physikalischen Medizin der Charité sehr gut.
Vom Grundsicherungsamt werden schon seit Jahren Ausflüge organisiert, bisher habe ich nicht daran teilgenommen. Entweder hatte ich keine Lust oder ich war in Urlaub. Diesmal klappte es aber, eine Schiffsfahrt von Köpenick über die Berliner Gewässer. Die finanziellen Mittel stammen aus einer Erbschaft von einem edlen Spender. Es gab Kaffee und Kuchen und das große Schiff hatten wir ganz für uns alleine. Es hat mir sehr gut gefallen, für eine nächste Ganztagesfahrt an die Ostsee nach Warnemünde habe ich mich schon eingetragen.
Zwei Tage später bin ich wieder nach Schottland geflogen, meine zweite Heimat lässt mich ganz einfach nicht locker. Ich hatte mir wieder ein anspruchsvolles Programm zu recht gebastelt. Ich werde später darüber berichten.
In diesem Jahr habe ich sehr viel Zeit auf Facebook zugebracht. Hauptsächlich war ich damit beschäftigt, meine Bilder hochzuladen. Das hieß für mich, die Bilder mit Photoshop zu bearbeiten und die Alben nebst Bildern zu kommentieren. Deshalb muss ich ehrlich gestehen sind meine Aktivitäten auf meiner Website viel zu kurz gekommen. Noch wusste ich nicht was mir im Herbst des Jahres widerfahren wird. Viele Stunden Arbeit wurden zunichte gemacht.
Man mag ja zu Facebook stehen wir man will, aber ich mag es und habe hier eine Möglichkeit meine Bilder zu präsentieren.
Nach der Schottlandreise machte mir mein Rheumatologe den Vorschlag wieder einmal in die Tagesklinik der Rheumatologie zu gehen. Damit hatte ich kein Problem und bin nach dem Termin zu Schwester Kerstin gegangen und habe mir einen Termin geben lassen. Ich werde die Klinik im November besuchen.
Nun wurde es langsam Zeit meinen Rentenantrag abzugeben, denn in einem halben Jahr ist es soweit. Ich wusste allerdings gar nicht so genau wenn der Zeitpunkt sein wird, an dem ich meine erste Rente bekommen werde. Egal wann, mein Plan zum würdigen Begehen war schon klar.
Ich hätte eigentlich schon mit 60 Jahren ohne Abzüge auf Grund meiner Schwerbehinderung und damit verbundenen Erwerbsunfähigkeit in Rente gehen können. Ich habe es aber bewusst nicht gemacht, weil mir bis zum heutigen Zeitpunkt nicht klar ist, wie es mit der Grundsicherung weitergeht. 
Den Antrag hatte ich mir schon geholt, dass ausfüllen stellte auch kein Problem dar. Zum Termin stand ich mit allen erforderlichen Unterlagen in der BFA. Es gab keine Probleme, nur wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass ich schon mit 60 Jahren in Rente hätte gehen können. Ich stellte mich unwissend, nun wird es wohl keine Probleme damit geben. Aufgrund dessen beginnt meine Rente am 1.1.2014, den Rentenbescheid bekomme ich zugesandt. Vorsichtig fragte ich nach, wie es mit der Grundsicherung weiter geht. Den Anspruch habe ich weiterhin, na mal sehn wie es abläuft.
Mittlerweile habe ich mich an die Hilfe des Staates gewöhnt und es macht mir nichts aus. Warum geben sie mir so wenig Rente.
Ich staune immer wieder wie schnell die Zeit vergeht, das zweite Halbjahr ist schon angebrochen. Es gibt neben der Tagesklinik noch zwei andere Ereignisse die ich ohne Stress absolvieren muss. Die CT und die Darmspiegelung, beide Termine wollte ich im Oktober wahrnehmen. Ich hatte mir deshalb Anfang Juli einen Termin bei meiner Onkologin besorgt.
Eine besondere Ärztin bei der wir uns immer mit einer Umarmung verabschieden. Ich wusste ja, dass in diesem Jahr eine Darmspiegelung und eine CT, im Rahmen der Nachsorge, gemacht werden muss. Die Onkologin hätte es am liebsten, wenn das hier im Krankenhaus Hedwigshöhe gemacht werden würde, aber sie stellte es mir natürlich frei, wo ich hingehe. Ich entschied mich für das Sana Klinikum in Lichtenberg. Dort bin ich nun schon seit 13 Jahren in Behandlung, früher war die Onkologin auch dort in der Poliklinik tätig. Ich bekam die Überweisungen und ließ mir einen Termin Ende Oktober geben. Beide Untersuchungen wollte ich im Oktober machen lassen.
Bis dahin ist ja noch eine Weile Zeit.
Ein neues Land bzw. Stadt wollte ich in diesem Jahr meinen Reisen noch hinzufügen. Das sollte Luxembourg sein, 6 Tage im Monat Juli verbrachte ich dort. Bei herrlichen, fast zu warmen Sommerwetter, erkundete ich Luxembourg. Zum Shoppen eignet sich die Stadt nicht, aber es gab viel zu entdecken und zu bewandern. Auch das einheimische Bier tut nach einem anstrengenden Trip gut. Ich werde darüber noch ausführlich in meinen Reiseerinnerungen berichten.
Der regelmäßige Besuch des Ambulanten Reha Zentrums in Adlershof bekommt mir sehr gut. Dabei macht mir das relativ zeitige Aufstehen nichts aus, meist bin ich schon kurz nach 8:30 Uhr dort, obwohl ich den Termin erst 9:00 Uhr meinen Termin habe. Gut, dass so genau keiner hinsieht, deshalb bleibe ich auch immer 1 ½ Stunden dort. In diesem Jahr war ich jetzt schon ca. 40-mal dort. 
Danach gehe ich oftmals ins Kaufland in Adlershof einkaufen, obwohl bei meinen geringen Bedarf sind es keine großen Posten.
Nach der Schließung der Netto Filiale und der Neueröffnung auf der anderen Seite des S – Bahnhofs ist das Einkaufen beschwerlicher geworden, aber wem interessiert das schon. Gerade auf meiner Wohnseite gibt es viele ältere Menschen, die nun durch die Unterführung am S – Bahnhof müssen. Noch habe ich damit kein Problem. Ich hoffe dass es vielleicht mit der Eröffnung des Flughafens,  auf der hiesigen Seite bald wieder einen Laden gibt. Ich mag Netto sowieso nicht, zu eng, keine frisches Obst bzw. Gemüse und die Freundlichkeit wird auch nicht gerade groß geschrieben.
Wie jedes Jahr im August bin ich nach Auritz gefahren um den Geburtstag meiner Schwester zu feiern. 
Verbunden ist die Fahrt zu meiner Mutter natürlich immer mit Arbeit, wie zum Beispiel Rasenmähen. Ich mache es gerne, besonders um meiner Mutter zu helfen.
Mein ganz besonderes Hobby ist das Dach vom Carport, wo Mutter ihr Reich hat. Dort bewahrt sie Holz, Kohlen, Gartengeräte, Sämereien und vieles anderes mehr auf. Jetzt im Sommer sah alles ganz gut aus, das Dach war dicht. Eigentlich wollte ich noch einmal zur Sicherheit einen Bitumenanstrich machen. Irgendwie ist es aber nichts geworden, warum auch immer. Eigentlich müsste am Dach vieles gemacht werden, das Ding steht nun auch schon über 10 Jahre. Jetzt wo ich kein Auto mehr habe und der Praktiker Laden bei Mutter zu hat, ist es nicht so einfach Material heranzuschaffen. Und außerdem habe ich genug anderes zu tun.
Die Geburtstagsfeier meiner Schwester war eigentlich wie immer, Essen in der Gaststätte „Lusatia“, in der es mir persönlich immer weniger schmeckt. Neben den üblichen Verdächtigen Teilnehmer erschien als Überraschungsgast ihr Sohn mit Lebenspartnerin aus Mannheim. Klar hat sie sich sehr gefreut darüber.
Es passte gerade, dass wieder einen Ausfahrt der Rentner anstand, sodass meine Mutter, meine Schwester und ich mitgefahren sind. Mutter fährt zwar auch alleine mit, freut sich aber immer wenn Familienangehörige dabei sind. Ich werde von Mutter immer eingeladen.
Die Ausfahrt ging nach Polen und Tschechien, die Hauptattraktionen waren die Seilbahn in Bad Flinsberg und Harrachow bekannt durch seine Sprungschanzen. Es war ein sehr heißer Tag, aber den alten Leuten schien das nichts auszumachen. 
Wir waren mit die letzten die die Seilbahn noch nutzen konnten, inzwischen ist der Betrieb wohl eingestellt. Die Bahn in Bad Flinsberg (Swieradow – Zdroj) geht zum Heufuder Berg der mit einer Höhe von 1107 Metern zu den höchsten Bergen im Isergebirge zählt. Die Seilbahn wurde im Jahre 2009 eröffnet. Eine Fahrt zum Gipfel dauert rund 8 Minuten, dabei wird ein Höhenunterschied von 440 Metern überwunden. Auf dem Berggipfel befindet sich ein Restaurant, die Heufuderbaude. In der Berghütte werden einfache Ferienwohnungen und Zimmer vermietet. Der ganze Berg ist ein beliebtes polnische s Wintersportgebiet. In der näheren Umgebung gibt es ein großes Angebot an Hotels und schönen Pensionen. So hat man es bis zum Skilift nicht weit. Vor der Talstation der Seilbahn befindet sich ein größerer Parkplatz, den sie als Ausgangspunkt zum Wandern im Isergebirge nehmen können. 
In der Talstation war für die ganze Truppe das Mittagessen reserviert, sehe gute Hausmannskost. Dann ging es mit der Bergbahn zur Baude, auch hier schien die Sonne erbarmungslos. Mutter, sonst nicht für solche Seilbahnen zu haben, hielt sich wacker. Ober hatten wir eine Stunde Zeit, ich bin noch etwas höher gestiegen und habe meine Fotos gemacht. Viele hielten sich schon wieder am Eisbecher fest. 
Wieder im Bus durchquerten wir das Riesengebirge, man konnte sogar die Schneekoppe sehen. Nicht ganz unbekanntes Terrain, in Harrachov waren wir auch schon einmal, auch im Sommer ein völlig überlaufener Gebirgsort. Die Mehrzahl der Reisegruppe saß schon wieder irgendwo im Restaurant. Es war aber auch wirklich schwül, wie sind eine Strecke durch den Ort gegangen.
Das Abendbrot war in einem Restaurant in Tschechien bestellt, sehr nette Bedienungen brachten uns das Essen. Aber viel wichtiger war das Bier, billig und geschmackvoll. Zwei habe Liter sollten es schon sein. Besonders eindrucksvoll war die Abfahrt, das gesamte Personal kam zum Bus und winkte uns zum Abschied.
Zuvor hielt der Bus noch bei einem Bäcker, wo fast alle Brot kaufen, meine Schwester natürlich auch. Es dauerte fast eine Stunde bis alle ihre Einkäufe getätigt hatten. Schon im dunklen kamen wir in Bautzen an, ein schöner Tag ging zu ende.
Montag musste ich wieder zurück nach Berlin, denn am Dienstag hatte ich wieder Krankengymnastik. Ich versuche so oft wie möglich zur Mutter zu fahren, denn in dem Alter kann es immer das letzte Mal sein.
Mein Zahnarzt hatte mir schon vor einiger Zeit vorgeschlagen, einen vorderen Schneidezahn durch eine Krone zu ersetzten. Er war schon dünn und sah nicht mehr gut aus, warum nicht, denn den Zahnersatz den ich auch schon habe kann ich überhaupt nicht leiden. Den trage ich nur zu besonderen Anlässen, was man natürlich nicht machen sollte. Aber wenn man in der weiteren Vergangenheit auf seine Zähne nicht geachtet hat, muss man damit leben. Damals haben sich die Zahnärzte auch nicht die Mühe gemacht, Zähne zu erhalten, es wurde gezogen, deshalb vielleicht auch meine Abneigung. Seit über 10 Jahren führe ich auch mein Bonusheft, aber erst als ich gemerkt habe, es lohnt sich noch. Die Ursache dafür war die gesundheitliche Stabilität nach der Darmkrebsoperation, die mich zu dieser Meinung brachte. Ich hatte jedenfalls im August einen Termin, wo er den Kostenplan erstellte, den ich nun bei der Krankenkasse einreichen muss. Als Grundsicherungsempfänger falle ich in die Härtefallregelung, muss also nicht bezahlen. Ob das nun meiner Krankenkasse passt oder nicht. So ließ sie sich mit dem Bescheid auch drei Wochen Zeit. Na ja was soll es.
Andere wichtige Termine standen ebenfalls noch an in diesem Monat, Physikalische Medizin, Hauttumorzentrum in der Charité und im Virchow Klinikum zur Endokrinologie.
Mein Doktor in der Physikalischen Medizin der Charité macht einen sehr gewissenhaften Job, er begutachtet jedes Mal meine Beweglichkeit. Er weiß natürlich, dass sie nie mehr zurückkommt, aber die Krankengymnastik hält er für sehr notwendig. Er verschreibt mir auch immer eine Wärmebehandlung, aber in Anspruch nehme ich sie nicht, dass wird mir dann doch zu viel. Mit 12 Mal Krankengymnastik am Gerät verließ ich die Praxis. Ich muss die Verordnung sofort prüfen, weil es wichtig ist, dass „am Gerät“ draufsteht. Sonst bekomme ich nämlich eine individuelle Gymnastik im Ambulanten Rehazentrum in Adlershof.
Im Hauttumorzentrum gab es keine Feststellungen beim Screening, nun hat es meine Ärztin begriffen. Ich muss mich nicht mehr erklären, warum ich hier bin. Obwohl meine Akte nie da ist, warum auch immer!
Eigentlich gehöre ich zur Krebsnachsorge nicht in das Hauttumorzentrum, sondern in die Poliklinik oder zu einem niedergelassenen Hautarzt. Wenn es Probleme gibt, drohe ich mir dem Chef der Hautklinik, dann verstummen die Nachfragen. In meiner Akte gibt es auch ein entsprechendes Schreiben, aber wenn sie nicht da ist. Hier werden eigentlich nur die Patienten mit Hellen Hautkrebs behandelt, aber die die Vorstufe (aktinische Keratosen) habe ich ja auch.
Das Screening wird sehr gewissenhaft durchgeführt, jeder Fleck wird begutachtet, sogar sie Eichel will die Ärztin sehen. Manchmal zieht sie sie Vorhaut selbst zurück, manchmal muss ich es selbst machen.
Nun hatte ich nur noch den Termin in der Endokrinologie im Virchow Klinikum, die Laborwerte ergaben endlich eine zufriedenstellende Einstellung der des Schilddrüsenhormons. Nun bin ich wieder bei L – Thyroxin, nach der Einnahme verschiedener anderer Tabletten, angelangt. Nun nehme ich aber eine höhere Konzentration, nämlich 150 µg.
Ich habe den Eindruck, dass man mich hier nun nicht mehr weiterbehandeln will, mal sehen.
Als ich, nicht weil ich die SPD mag, am Brandenburger Tor zu einer Wahlveranstaltung war, lief mir mein alter Kumpel über den Weg. Ich glaube, dass wir uns ca. 3 – 4 Jahre nicht gesehen haben. Ich hatte eigentlich von seiner Intoleranz, gegen alles, was nicht seiner Meinung entsprach genug. Wir haben uns auch nicht im Streit getrennt. Geärgert hat mich, dass er als ich ihm mitgeteilt habe, dass ich Schwarzen Hautkrebs habe, sofort eine DVD von den Beatles zurückhaben wollte. Die habe ich ihm per Post zugeschickt. Ich hatte den Eindruck, dass er sich gefreut hat, mich wiederzutreffen. Es war sofort wie in alten Zeiten, na mal sehen, ob es Bestand hat.
Mein Zahnarzt berichtete mir begeistert, dass er bei seinem  Besuch in Belgien einen Abstecher nach Brügge gemacht hat. Da ich Anfang September nach Brüssel zum Bierwochenende fahre habe ich mir das vorgemerkt. 
Das Grundsicherungsamt hat vor längerer Zeit einen Tagesausflug nach Rostock angeboten, meine Anmeldung wurde befürwortet. Es war ein wirklich gelungen Trip, organisiert  von Wörlitz Tourist. 
Der erste Anlaufpunkt war Rostock, eigentlich war eine Stadtbesichtigung geplant, da wir uns verspätet hatten,  wurde es eine kurze Stadtrundfahrt, mit einem Besuch der Kirche in Rostock. Anschließend sind wir mit dem Schiff auf der Warnow nach Warnemünde gefahren. In Warnemünde gab es Mittagessen, danach war Freizeit. Ich habe sie genutzt und auf der Mole und am Alten Strom zu flanieren. Es war sehr sonnig und eine Mütze hatte ich nicht dabei, also war Vorsicht geboten. Danach bin ich über den „Teepot“ und Strandpromenade zum Neptun Hotel gelaufen.
 
Ich war schon mehrmals in Warnemünde und so kamen mir einige schöne Erinnerungen ins Gedächtnis. 
Im 19. Stock des Neptun Hotels war für uns im Panorama Café das Kaffeetrinken geplant. Ich habe von hier oben einige schöne Aufnahmen gemacht. 
Anschließend ging es mit dem Bus zurück nach Berlin, es war ein sehr schöner Ausflug. Gekostet hat es nichts, dank dem edlen Spender. 
Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, vorsichtig nachzufragen, wie es als Rentner mit der Grundsicherung weitergeht. Die Mitarbeiterin die uns begleitet hat, hat mich schon im Jahre 2004 schändlich im Stich gelassen, als die Sozialhilfe zur Grundsicherung wurde. Meine persönliche Abneigung konnte ich nicht überwinden.
Brüssel stand nun nichts mehr im Wege, da ich des Fliegens überdrüssig bin, nahm ich den ICE von Berlin nach Brüssel mit umsteigen in Köln. Wenn alles klatt geht ist es entspannt, meistens geht es aber nicht, irgenedetwas ist immer.
Einen Tipp bekam ich von meinem Sitznachbarn im ICE von Köln nach Brüssel. Er fragte mich nämlich, ob ich auch nach London fahre. Leider musste ich das verneinen, aber wir kamen ins Gespräch. Er fährt immer mit dem Zug von Brüssel nach London, in mir reifte sofort eine Idee. Ich denke meine Abschlussreise nach London wird auch mit dem Zug durch den Ärmelkanal sein.
Das Wetter in Brüssel war wieder optimal, d.h. nicht ganz, es war zu warm. Brügge habe ich auch besucht und war begeistert, nicht umsonst wird es das Venedig des Nordens genannt. Ich werde darüber gesondert schreiben.
Beim nächsten Termin habe ich meinem Zahnarzt darüber berichtet, der freute sich mir einen so guten Tipp gegeben zu haben. Mit meiner Krone geht es vorwärts, aber bis zum Klassentreffen Ende September wird es wohl nichts mehr.
Manchmal haben ja e –Mails auch etwas guten, ich bekam eine, mit einer Einladung zum Masterglas beim Köpenicker Whiskyherbst, der nicht mehr in Köpenick stattfindet sondern in der Malzfabrik in Tempelhof.
Die Einladung kam vom Jura – Whiskybotschafter, leider ist dir Insel in Schottland nicht so leicht erreichbar, deshalb war ich auch noch nicht dort. Mit der Vorlage der e – Mail sollte man kostenlosen Zutritt zu Seminar haben. Auf dem neuen Veranstaltungsgelände ging es ziemlich  provisorisch zu. Eintritt auf das Gelände, was die Einladung nicht beinhaltet, hätte ich nicht bezahlen brauchen, weil sich niemand dafür so richtig verantwortlich fühlte.
Ich musste mir durchfragen um in die richtige Halle zu kommen, so voll war es gar nicht. Ich war noch nie zu so einem Seminar, weil es mir zu teuer ist. 50 – 100 Euro kosten diese Veranstaltungen in der Regel. Der Schotte, ungefähr in meinem Alter, machte einen wirklich guten Vortrag, mit viel Humor gespickt. Mein Englisch reichte zu um das meiste zu verstehen. Es gab insgesamt 4 verschiedene Jura Whiskys zur Beurteilung. Wie gesagt, ich war noch nie dabei und bin auch nicht so ein Kenner. Jeder Whisky wurde in einem neuen Glas serviert. Neben mir saß ein Einkäufer, der nur am Glas nippte, der Rest wurde in einer Kiste mit Sägespänen geschüttet. Es tat mir in der Seele weh. Wir kamen ins Gespräch und er sagte mir, wenn er überall den Whisky austrinkt, kann er seiner Arbeit nicht mehr machen, weil er besoffen ist.
Ok, ich bin ja zur Freude hier, beim 30 jährigen Jura, überließ er mir sein Glass. Man konnte sich auch nachschenken lassen. Ich brauchte anschließend nur noch ein oder zwei Whiskys an den Ständen kaufen. Die Gläser habe ich auch alle mitgenommen, bevor sie verschwunden sind. 
Die Atmosphäre kommt natürlich nicht an die in der Freiheit in Köpenick heran. Aber zuletzt wurde es hier immer voller. Ich hoffe beim nächsten Whiskyherbst wird das Ambiente besser.
Die Hälfte des Monats September war rum, aber mein Programm war noch lange nicht zu ende. Bevor ich nach Auritz zur Mutter gefahren bin hatte ich noch einen Termin bei meiner Onkologin, zwecks Terminabsprache zur Darmspiegelung und CT. Obwohl ich merkte, dass sie es gern gesehen hätte, wenn ich die Untersuchungen hier im Krankenhaus „Hedwigshöhe“ vornehmen lassen würde. Habe ich das Sana – Klinikum vorgezogen. Irgendetwas bindet mich doch an das ehemalige Oskar Ziethen Krankenhaus in Lichtenberg, ich glaube sie akzeptiert das auch.
Wie immer haben wir uns nett unterhalten, ich erzählte ihr auch, dass ich noch in dieser Woche nach Bautzen fahre um meiner Mutter zu helfen. Sie wollte im Herbst mit ihrem Sohn und ihrer Mutter gern einmal nach Bautzen fahren. Ich konnte ihr einiges erzählen und versprach ihr einen Link mit Bildern von Bautzen zu schicken. Ihre Frage, ob es ein Kloster in der Nähe gibt konnte ich allerdings nicht beantworten. Wie verabschiedeten uns, wie üblich mit einer Umarmung, meine Familie ist schaut mich immer ungläubig an, wenn ich das erzähle. Nach der Darmspiegelung und der CT sehen wir uns noch einmal in diesem Jahr.
Mein Zahnarzt setzte mir noch eine provisorische Krone auf oder ein, ich weiß nicht genau wie es richtig heißt. 
Am nächsten Tag bin ich nach Auritz zur Mutter gefahren.
Die Zugfahrt war wie immer ziemlich entspannt, nur hat mich die Sperrung der Unterführung in Königs Wusterhausen außer Atem gebracht. Ob eine so hohe Brücke über die Gleise notwendig ist, ich bin kein Experte, aber sie ist belastend. Es gibt für die Kofferträger bzw. Fahrradfahrer keine andere Möglichkeit, als diese Unbequemlichkeit. So wie es hier vorwärts geht glaube ich an keine schnelle Fertigstellung.
Im Umsteigebahnhof in Görlitz gibt es zumindest einige Geschäfte, hier kaufe ich auch immer die Blumen für meine Mutter. In Bautzen auf dem Bahnhof gibt es solche Möglichkeiten nicht, dort ist selbst die Bahnhofshalle seit einiger Zeit gesperrt. Meist klappt es mit dem Bus, der mich zwar nicht bis nach Auritz bringt, aber in die Nähe, nach 15 Minuten über ausgefahrene Landwirtschaftswege bin ich da. Das bekommt zwar meinen Koffer nicht aber was soll es.
Mutter freut sich immer wieder wenn ich komme, ich hoffe es geht noch eine Weile weiter so. Wenn sie nicht mehr da ist, werden meine Fahrten garantiert weniger nach Bautzen. Ich mag zwar meine Schwestern gern, aber dann brauche ich im Garten nicht mehr so viel machen. Es gibt für mich keine Veranlassung mehr.
Am Freitag habe ich den Rasen gemäht und einige kleinere Arbeiten gemacht, insbesondere musste ich mich um mein Problemkind kümmern, das Carportdach. Ich habe mit Reparaturstreifen und Bitumenspachtel die eventuell undicht werdenden Stellen abgedichtet. 
Mutters hat es gern, wenn immer wieder einmal auch nach ihrer Dachrinne am Haus gesehen wird. Tannenzapfen und Tannennadeln verursachen oftmals einen Wasserstau, sodass sie überläuft. Es war tatsächlich notwendig, ein von mir angebrachtes Drahtgitter soll das zukünftig verhindern.
Keine Besuch in Bautzen, ohne Pilze suchen, oftmals bin ich gar nicht so schlecht und kann mein Vorrat für den Winter auffüllen. So auch dieses Mal. Es gibt eine Stelle, wo sich meine Leute nicht hintrauen, sumpfiges Gebiet, Schlangen und Frösche haben hier ihr Domizil. Hier findet man vor allem Birkenpilze. Meine Tragetasche war so voll, dass sie fast durchgerissen ist. Von Mutter und meiner Schwester erntete ich anerkennende Worte. Meinen Fotoapparat habe ich auch immer dabei, schöne Motive gibt es im Wald genug. Eine Tätigkeit die ich gar nicht gern mache, ist das Säubern der Pilze. Meine Schwester hatte ihre paar Pilze schnell gesäubert und zog sich alsbald zurück. Also habe ich gemeinsam mit Mutter die Pilze geputzt. Wenn mal noch eine Made dabei ist, sehe ich das nicht so "verbissen". Mutter hat mir die Pilze angebraten, sodass ich sie am Montag mit nehmen konnte. Einige habe ich auch abgetrocknet. 
Zum jetzigen Zeitpunkt fallen auch schon Walnüsse von Vater's großen Nussbaum herunter, aber es wird kein gutes Nussjahr. Viele haben schon an der Schale schwarze Flecken.
Am Sonntag war die Wahl, ich habe natürlich vorher in Berlin gewählt. Mit dem Wahlausgang waren wir mittelmäßig zufrieden. 
Nach dem Kurzbesuch bin ich am Montag schon wieder nach Berlin gefahren. Am nächsten Tag hatte ich einen Termin beim Urologen, ohne Beanstandungen, in drei Monaten muss ich planmäßig wiederkommen.
Manche Leute haben nie ein Klassentreffen, ich habe innerhalb von zwei Wochen gleich zwei. Das eine führt dann schlussendlich zur Beendigung, des Kontakts zu meinem ehemaligen guten Kumpel aus der Schulzeit.
Natürlich bin ich etwas ärgerlich, dass der Kontakt nicht von langer Dauer war. Es begann eigentlich ganz gut, wir haben uns einmal auf seinem Grundstück bei Pirna gesehen. Es war wie in „alten Zeiten“, denn trotz unserer kurzen gemeinsamen Zeit haben wir viel gemeinsam erlebt. Besonders die Zeit bei der GST (Gesellschaft für Sport und Technik) hat uns zusammengeschweißt. Nach der Beendigung der Lehrzeit als Elektromonteur haben sich unsere Wege nie wieder gekreuzt. Ich habe mehrfach seinen Namen bei Google eingegeben, aber ich fand keine Hinweise. Wenn er meinen Namen gesucht hätte, wäre er auf eine Vielzahl von Informationen gestoßen. 
Das hat mich schon immer gewundert, ich habe aber nie aufgegeben ihn zu finden. Mit Hilfe einiger ehemalige Schüler ist der Kontakt zustande gekommen.
Wir haben uns angerufen, geskypt, waren immer lange Gespräche über alle möglichen Probleme. Aber seine bestimmende, teilweise auch intolerante Art hat mir nicht wirklich gefallen. Ich konnte so nach und nach mit seinen Problemen nicht mehr anfangen. Es hat mich genervt, ein geplantes neuerliches Treffen kann nicht zustande. Seine großen Worte am Anfang, auch im Beisein einer gemeinsamen Schulfreundin verflachten immer mehr. Es gab Ausflüchte und es passierte nichts.
In unseren Gesprächen ging es auch immer um die Klassentreffen. 
Ich muss etwas ausholen, es gibt zwei Klassentreffen in Pirna, das eine von der Polytechnischen Oberschule Pirna Sonnenstein. In dieser Schule habe ich 4 Jahre absolviert. Das andere ist von der Schiller Schule in Pirna, in die ich vom 9. bis 10. Schuljahr gegangen. Diese Jahre gemeinsam mit meinem Kumpel, wir haben sogar zusammen gesessen.
Da ich zur letzten Schule nicht so einen Kontakt hatte, bin ich noch nie zum Klassentreffen gewesen, mein Kumpel auch nicht. 
Beim ersten Treffen haben wir vereinbart, dass wir eventuell gemeinsam hingehen werden. Aber so nach und nach merkte ich, dass er nicht wollte, aus Angst weil er gealtert ist, oder es gibt einen Grund den ich nicht weiß.
Als die Einladungen kamen, war unser Kontakt schon sehr abgekühlt und er versuchte immer neue Gründe zu suchen um nicht teilzunehmen. Ich habe es schließlich akzeptiert und seitdem ist „Funkstille“. Ich weiß, dass er noch telefonischen Kontakt zu unserer Schulfreundin hat, der aber auch erloschen ist. So ist das Leben manchmal.
Das erste Klassentreffen von der Sonnenstein Schule fand am letzten September Wochenende statt. Wieder hatten wir Glück mit dem Wetter, es herrschte strahlender Sonnenschein. 
Ich bin schon am Freitag nach Pirna gefahren, am Bahnhof hat mich mein Sonnensteiner Schulfreund abgeholt. Danach sind wir ins Hotel gefahren, mein Zimmer lag im zweiten Stock und einen Fahrstuhl gibt es nicht. Die glatte, zwar breite Holzwendeltreppe liegt mir gar nicht. Ich hatte meinen großen Laptop mit, weil wir einige Bilder und DVD’s über einen Beamer vorführen wollten. Dazu mussten wir noch einige technischen Details absprechen, wir sind schon zum zweiten Mal hier, man kennt uns also. 
Ich hoffe ich bekomme das mit dem Beamer und meinen Laptop hin. 
Anschließend sind wir in die Wohnung meines Kumpels gefahren, wo uns seine Frau schon erwartete. Es gab Kaffee, Kuchen und später Abendbrot. Es wird viel erzählt, sodass die Stunden schnell vergehen. Mein Kumpel hat mich später wieder ins Hotel gefahren, wo ich noch einen Rotwein getrunken habe. Ich war wohl der Einzige der hier geschlafen hat. 
Am nächsten Tag bin ich bei strahlendem Sonnenschein nach Pirna gefahren, die Bushaltestelle ist direkt am Hotel.     
Ich habe eine große Runde durch Pirna gedreht und war bis zum Sonnenstein, wo unsere ehemalige Schule stand. Heute ist hier das Landratsamt, nicht alles ist abgerissen worden. Es sieht alles sehr neu uns sauber aus. Von hier oben hat man eine großartige Sicht über Pirna. 
Gegen Mittag bin ich zurück zum Hotel gefahren und habe gleich noch eine DVD mit Bildern von Pirna gemacht. Die wir am Nachmittag ebenfalls gezeigt haben.
So langsam kamen die ehemaligen Schülerinnen und Schüler an, 15:00 Uhr ging es offiziell los. Ich hatte ohne Probleme die Technik aufgebaut. 
Das letzte Klassentreffen war erst vor zwei Jahren, trotzdem haben wir uns natürlich wieder verändert. Trotzdem ist es so, als wenn wir erst gestern aus der Schule gegangen sind. Es herrscht jedes Mal eine wirklich harmonische Atmosphäre. Jeder hat eine Entwicklung  hinter sich, sicherlich gibt es auch Arme und Reiche, aber Neid kommt eigentlich nicht auf.
Das nächste Klassentreffen ist für 2017 vorgesehen, so wurde demokratisch entschieden. 
Bewährt hat sich auch, dass wir keine Lehrer mehr eingeladen haben, obwohl viele leben eh nicht mehr. 
Nachdem ausgiebigen Frühstück am nächsten Tag, hat mich mein Schulfreund Günter mit zum Bahnhof in Pirna genommen. Ich bin dann über Dresden nach Berlin gefahren. 
Der kurze Aufenthalt auf dem Dresdener Hauptbahnhof gestattete mit noch auf die Schnelle ein dunkles Staropramen zu trinken. Ich werde ja bald wieder hier sein waren meine Gedanken. Denn das nächste Klassentreffen war schon eine Woche später wieder in Pirna. 
Ja wer viele Schulen besucht hat, hat auch viele Klassentreffen. Das hat aber nicht etwa, damit zu tun, dass ich einige Klassen mehrmals besuchen musste. Ich war zwar faul in der Schule, aber das Klassenziel habe ich immer geschafft. Nur einmal im 5. Schuljahr war ich zum Halbjahr ›versetzungsgefährdet‹, irgendwo müssen auch meine Zeugnisse noch sein. 
Endlich war meine Zahnkrone fertig und ich konnte zum Klassentreffen ein breites Lächeln aufsetzten.
Das Klassentreffen fand am Sonnabend statt, meine Schulfreundin wollte, dass ich schon am Freitag komme. Ich hätte auch bei ihr schlafen können. Aber ich wollte nicht. Leider fand ich in Pirna kein Zimmer, da hier noch mit dem Hochwasser gekämpft wurde. Sodass ich zumindest nach dem Klassentreffen mit zu ihr gefahren bin. Notgedrungen.
Die angebotene gemeinsame Fahrt von Dresden nach Pirna habe ich gern angenommen. Da ich mir nicht sicher war, ob ich überhaupt jemand aus meiner Klasse wiedererkenne bzw. umgekehrt.
Ich bin so zeitig nach Dresden gefahren, dass ich noch einen Fotostopp in der Altstadt in Dresden machen konnte. Obwohl meine Eltern hier 20 Jahre gewohnt haben, bin ich nie dazu gekommen. In der Dresdener Altstadt hat sich einiges getan, ich habe mich auf die Semperoper und den Zwinger konzentriert. Mehr Zeit war nicht, weil ich mich gegen 13:00 Uhr mit meiner Schulfreundin am Dresdener Hauptbahnhof treffen wollte. Sie wartete schon nervös auf mich. Ich hatte nur mein kleines Handgepäck bei mir, also keinen Trolley.
Der Treffpunkt war auf dem Marktplatz in Pirna, wir waren rechtzeitig da und ich konnte in Ruhe die eintreffenden Klassenkameraden begrüßen. Viele Gesichter sagten mir nichts, einige schon, aber mich erkannten die meisten auch nicht. Meine Schulfreundin übernahm den Part der Vorstellung. »Na kennt Ihr den Henry Ullmann nicht!« So langsam kamen ca. 15 ehemalige Schüler und Schülerinnen zusammen.
Mich verbindet eigentlich nicht viel mit der Schiller - Schule, eine handvoll Schüler kamen von der Sonnensteinschule mit in diese Schule, die kannte ich natürlich, aber sonst. Aber irgendwie waren wir immer fremd in der Klasse, ich bin ja auch nur 2 Jahr in dieser Klasse gewesen.
Mein Schulfreund kam natürlich erwartungsgemäß nicht. Es gab einige Erlebnisse, die bei einem Spaziergang  an der Elbe  aufgefrischt wurden. Das gemütliche Beisammensein fand im ehemaligen ›Volkshaus‹ jetzt Gasthof ›Weißes Roß‹ statt. Aber Mitten im Gastraum, also nicht so sehr gemütlich. Das Volkshaus war damals und auch später unser Domizil bei den Tanzveranstaltungen.
Ich beteiligte mich so gut wie möglich an den Gesprächen, aber ich merkte sogar, dass mich einige in ganz guter Erinnerung hatten. Obwohl ich immer dachte, ich wäre ein unscheinbarer Schüler gewesen.
Gegen 21:30 Uhr bin ich in Richtung Bahnhof mit meiner Schulfreundin aufgebrochen. Die kannte natürlich alle und wusste viel, denn sie war bei jedem Klassentreffen dabei. In der 10. Klasse war sie ein schönes junges Mädchen, auf die einige ein Auge geworfen hatten. Was die Klasse wohl jetzt gedacht hat?! Ich war jedenfalls froh, dass ich mit dabei war, mal sehen wie es weiter geht.
Vom Hauptbahnhof in Dresden mussten wir noch mit der Tram bis zu ihrer Wohnung fahren. Ich schlafe natürlich im gesonderten Zimmer, mehr spielt sich da nicht ab. Meine Schulfreundin ist zwar sehr nett, ich mag aber Menschen die so viel sprechen nicht. Obwohl sie damals vor vielen Jahren an meiner ersten Scheidung nicht ganz unschuldig war.
Am nächsten Tag haben wir noch gemeinsam gefrühstückt und sie hat mich zur Tram gebracht. Als ich in der Straßenbahn saß war ich nicht gerade unglücklich. 
Ich habe die Stunden bis zur Abfahrt des Zuges genutzt um mir den Rest der Altstadt von Dresden angesehen. Irgendwann will ich mir Dresden noch einmal betrachten, aber ganz in Ruhe und natürlich alleine.
Wieder zurück in Berlin ging es in die letzte Runde der Arzttermin – Abarbeitung. Ich wollte im Dezember alles hintermir haben.
Am Montag war die CT im Sana Klinikum, das Kontrastmittel hatte ich mir schon vorher geholt und konnte es zuhause trinken. Meine Krankengymnastik hat mir geholfen, dass ich jetzt schon meine Hände über den Kopf bewegen kann. Das stellte immer ein Problem dar. Die Auswertung bekommt man nicht sofort mit, also eine leichte Unsicherheit bleibt
Zwei Tage später erfolgte das Vorgespräch zur Darmspiegelung, mit Aufklärung und Blutabnahme. Das ist schon eine ganze Weile so, ich denke da hat es viele Probleme gegeben.
In der nächsten Woche war der Darmspiegelungstermin, auch im Sana Klinikum, obwohl meine Onkologin es lieber gesehen hätte, wenn ich es im Krankenhaus der Hedwigshöhe machen gelassen hätte. Böse war sie nicht, aber ich denke der Abgang in Sana Klinikum schmerzt ihr immer noch. 
Die Darmspiegelung ist nach 14 Jahren Routine, selbst die Vorbereitung wird dazu. Hier bekommt man das Ergebnis sofort mit. Im Arztbrief stand nichts besonders, nur dass der Darm nicht richtig sauber und nicht alles einsehbar war.
Meine Ex – Nichte hat mich abgeholt, ohne dem geht es nicht, obwohl ich auch selbst mit der Bahn nachhause fahren könnte.
Danach war eine Woche Pause, keine Termine nur zweimal Krankengymnastik, danach folgte die Auswertung bei meiner Onkologin.
Die SPD hat im August ihr Sommerfest auf der Straße des 17. Juni zelebriert, es war hauptsächlich eine Wahlkampfveranstaltung. Warum ich dort war, weiß ich überhaupt nicht, mit der Partei habe ich eigentlich nichts  »am Hut &saquo; . Vielleicht wollte ich wieder einmal unter Menschen sein.
Ich saß an einem Tisch auf dem Mittelstreifen der Straße und trank irgendein Mixgetränk. Als in unmittelbarer Nähe mein ehemaliger Flusi - Kumpel vorbeikam, er hat mich nicht gesehen. Ich habe kurz überlegt ob ich mich zu erkennen gebe.
Wir sind im Jahr 2010 nicht gerade freundschaftlich auseinander gegangen. Ich konnte damals seine Arroganz gegenüber anderen nicht mehr ertragen. Ich habe damals bei ihm in der Wohnung ein Cockpit für seinen Flugsimulator aufgebaut. Zweimal in der Woche war ich dort, er ist so geizig, dass er im Winter die Heizung in seiner Wohnung nicht aufdreht. Es war also immer kalt dort. Er hat zwar keine zwei linken Hände, war aber über meine Hilfe und Ideen sehr dankbar.
Politisch haben wir selten eine Meinung gehabt, es war mir einfach zu viel mit ihm geworden. Immer wieder hat er auch versucht mich zu gemeinsamen Reisen zu bewegen. Aber er ist mir einfach zu geizig.
Ich sprach ihn trotzdem an und er war ziemlich erfreut, mich zu sehen. Die nächsten Wochen verbrachten wir wieder viel Zeit miteinander. Ich habe ihn geholfen, alte Möbel zu entsorgen, d.h. meine Ex – Schwager hat das mit seinem Firmenauto gemacht. Ich bin aber auch manchmal zu blöd und biete meine Hilfe an, soll er doch die 50 Euro bei der BSR bezahlen. Sein Geldausgabesystem ist schon sehr gewöhnungsbedürftig. Er hat ein Limit in der Woche, wenn das am Wochenende aufgebraucht ist und wir irgendwo ein Bier trinken, bezahle ich. Bisher habe ich noch nie einen Rücklauf gehabt.
Durch ihn bin ich mit der Firma Apple konfrontieret wurden, er hat Aktien von ihr und ist vernarrt in alle Produkte. Es war gerade die Zeit als das iPhone 5 herauskam, er besaß ein iPhone 4s, wie er meinte.
Ich hatte mich vorher nie damit beschäftigt, dachte mein Handy macht es auch noch. Er wollte mir mit aller Macht sein altes iPhone verkaufen. 
Ich habe mich nun mit den Tarifen beschäftigt und bin bei Aldi Talk hängengeblieben. Mit 4 Euro im Monat erschien mir das machbar. Er hat mir sein iPhone für 150 Euro verkauft, bis zu dem Zeitpunkt hatte ich überhaupt keine Ahnung von iPhone, iTunes und iCloud. Da wird sich aber in der nächsten Zeit ändern und er wird mich bei Problemen fragen. Ich habe ihm allerdings vertraut und dachte wirklich, es ist das iPhone 4s, später werde ich feststellen, dass es das einfachere 4er war.
Sehr verärgert hat mich, dass meine gesamten mühevoll hochgeladenen Bilder bei Facebook gelöscht wurden. Er hat mit seinem Mac Book herumgewerkelt und ich habe ihm einige Bilder bei Facebook gezeigt. Wie es passiert ist weiß ich auch nicht, jedenfalls waren sie am nächsten Tag alle Alben gelöscht. Die Arbeit von einem Jahr war zunichte, ich stand kurz vor dem Kollaps. Dann dachte ich mir, es gibt vielleicht noch schlimmeres und habe noch einmal von vorn begonnen. 

